Der Streit um das Pipeline-Projekt in der Ostsee ist schon länger ein Dauerbrenner. Insbesondere bei Bewohnern der Insel Rügen ist das Projekt heftig umstritten, denn diverse Gutachten zeigen, dass die Bauarbeiten katastrophale Auswirkungen auf das sensible Ökosystem der Ostsee haben. Betroffen sind geschützte Seevögel, Fischarten und der vom Aussterben bedrohte Schweinswal (MOIN.DE berichtete).
Eine Frau beschreibt nun aber Zustände am Strand gesehen zu haben, welche sie als viel gravierender als das LNG-Terminal einstufen würde. Die Szenen an der Ostsee sorgen für reichlich Diskussionsstoff.
Ostsee: Dieses Verhalten schadet der Natur
„Ich möchte hier mal was loswerden“, beginnt eine Frau ihren Beitrag in einer Rügen-Gruppe auf Facebook. Sie teilt ein Bild von der stürmischen, dunkelbewölkten Küste in Baabe und untermauert damit ihre Stimmung vor Ort. „Ich war entsetzt über andere Gäste: Teenager, die mit Rollern durch die Dünen toben, Kinder, die eine Düne als Rutsche nutzen – eine Familie, die an mehreren Tagen Möwen mit Brot füttern.“ Sie ist sich sicher: „So werden wir unsere Natur nicht erhalten. So etwas zerstört die Natur schneller und gravierender als das LNG-Terminal.“
Einige sehen das ähnlich. Das Füttern der Möwen erntet deutlich Kritik unter dem Post. Dass es für Möwen nicht gut ist, Pommes, Weißbrot, etc. zu essen sei mittlerweile erwiesen. Das Wohl der Tiere müsse hier mehr im Fokus liegen: „Einige sind nicht mehr in der Lage sich selbst Futter zu suchen, sind also vom Menschen abhängig.“ Somit reißen sie auch anderen Menschen das Essen aus der Hand. So entsteht ein ewiger Teufelskreis.
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Strandaufsichten statt Eigeninitiative?
Ein paar wenigen scheint der Trubel zu viel zu sein: „Ist halt so, aufregen hilft nicht, einfach Ostsee genießen!“ Andere verstehen nicht, wieso man das Anliegen auf Facebook postet, statt vor Ort das Gespräch zu suchen – also die „Übeltäter“ auf frischer Tat anzusprechen. Ein Mann schaltet sich darauf ein: „Das sind Dinge, die man überall beobachten kann. Spricht man diejenigen darauf an, wird man nur beschimpft.“ Sein Lösungsvorschlag: es braucht mehr Strandaufsichten!
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Andere sehen die Lösung darin, mehr Aufklärungsarbeit zu leisten: „Vielleicht muss man den Leuten nochmal erklären, wozu die Dünen da sind. Ich denke, dass es vielen einfach nicht bewusst ist!“ Zu dem Vergleich mit dem LNG-Terminal hat ein Herr diese Worte: „Natürlich haben die Schiffe und Abgase durch das Schweröl Auswirkungen. Kinder und Eltern können aber angesprochen werden, die Bundesregierung ist leider nicht mehr belehrbar.“