Nach einem Vorfall, bei dem eine Frau nach einem Bad in der Ostsee im Krankenhaus landete, herrscht Verunsicherung an den deutschen Küsten. Die 81-Jährige infizierte sich mit gefährlichen Bakterien (wir berichteten).
Ein mulmiges Gefühl bleibt – schließlich sind die Keime, die sogar zum Kreislauf-Schock führen können, nicht nur an einem Strand zu finden. Auch andere Badeorte der Ostsee sind gefährdet. Einige davon sogar ganz besonders.
Ostsee: Unsichtbare Gefahr
Die fiesen Bakterien, die an der Ostsee zu einem Klinik-Aufenthalt führten, fühlen sich im Wasser der Ostsee scheinbar pudelwohl. Vibronen, wie die Keime heißen, kommen in Brack- und Meerwasser natürlicherweise vor.
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Bei Wassertemperaturen von über 18 Grad können sie sich vermehren – und aktuell ist an nicht wenigen Küsten-Orten das Wasser durch die Sonne aufgeheizt.
7 Tipps für Urlaub an der Ostsee:
- Bornholm
- Hiddensee
- Fischland-Darß-Zingst
- Poel
- Timmendorfer Strand
- Fehmarn
- Hohwachter Bucht
Warnungen für die Ostsee
An welchem Küstenabschnitt sich die Rentnerin die Infektion zugezogen hat, ist derzeit nicht bekannt, doch es lässt sich klar sagen, wo Urlauber momentan aufpassen müssen.
Besonders in Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit besonders hohe Wassertemperaturen verzeichnet, die ein Wachstum von Vibronen fördern können, zum Beispiel im Strandbad Stralsund. Sind die Küstenabschnitte offener gelegen, sinkt das Risiko, an Stränden wie in Timmendorf oder Poel sind eher keine Vibronen zu erwarten.
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Ostsee: Vorsicht am Badesee!
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) kontrolliert regelmäßig die Wasserqualität der Ostsee und gibt Warnhinweise für die folgenden Orte heraus: Glöwitzer Bucht am Barther Bodden, den Cantnitzer See, den Langenseer See, und am Süd- und Nordufer des Lankower Sees.
Dazu kommen der Massower See, die Kleine Müritz Rechlin, den Penzliner See, den Plather See in Bellin und Plath, den Rühner See (Bützow), den Stadtsee Woldegk und das Stettiner Haff (Bellin).
Ostsee: Noch eine Warnung für Urlauber
Für Urlauber bedeutet das, das Badestellen mit direktem Zugang zum offenen Meer weniger von Vibronen betroffen sind. Wer sich in Richtung von Badeseen aufmacht, sollte sich allerdings vorsehen.
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Das LaGuS gibt zur Infektion mit Vibronen noch weitere, drastische Warnungen ab: „Wenn Badegäste zu diesen Risikogruppen gehören und Hautverletzungen vorhanden sind, sollte ein Kontakt mit Meer- oder Brackwasser unterbleiben“, teilt es online mit.
Denn bei schweren Verläufen kann es zu einer Sepsis kommen. Wenn diese nicht frühzeitig erkannt und antibiotisch behandelt wird, kann dies zum Mehrfachorganversagen oder einem Kreislaufschock führen. (dpa/wip)