Trotz Ablehnung seiner Pläne durch den Koalitionspartner CDU für einen Nationalpark Ostsee kämpft Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) weiter für das Projekt.
Dabei scheinen dem Projekt an der Ostsee mehrere Steine in den Weg gelegt zu werden…
Ostsee-Projekt mit Hindernissen
„Der Nationalpark Ostsee ist nicht vom Tisch“, sagte Goldschmidt den „Kieler Nachrichten“. Wie die Regierung handele, werde in der Koalition entschieden. Ende des Jahres werde Schwarz-Grün vorlegen, wie die Koalition die Ostsee besser schützen will. „Bisher kenne ich keinen umfassenderen Vorschlag als einen Nationalpark.“
Ein freiwilliger Schutz sei bis heute bereits möglich gewesen, sagte Goldschmidt. „Trotzdem ist die Ostsee ein sterbenskrankes Meer. Die Schutzgebiete, die vorhanden sind, haben nur einen schwachen Schutzstatus.“ Sogar Schleppnetzfischerei finde dort statt, was ökologisch eine Katastrophe sei.
„Die Ostsee hat Probleme mit Nährstoffeinträgen, also dem Ergebnis von Überdüngung, weshalb in den Medien von einer Jauchegrube gesprochen wurde. Es gibt Todeszonen, wo kein Fisch mehr schwimmen kann, weil kein Sauerstoff mehr drin ist“, sagte Goldschmidt. Zudem habe das Meer ein großes Problem mit giftigen Munitionsaltlasten. „Es geht auch um Plastikmüll, um Schadstoffe, Erwärmung und Lärm.“ Alle Menschen im Norden sollten zwischen zwei gesunden Meeren leben können. „Deshalb braucht es Regeln.“
Ostsee soll geschützt werden
Der Koalitionspartner CDU lehnt die Einrichtung eines Nationalparks Ostsee zum Schutz des Meeres jedoch ab. „Wir sind als CDU zu dem Schluss gekommen, dass es andere, wirksamere Maßnahmen gibt“, hatte CDU-Generalsekretär Lukas Kilian am Freitag erklärt. Die größten Probleme der Ostsee wie der Nährstoffeintrag, die Schadstoffbelastung und Erwärmung des Meeres ließen sich durch einen Nationalpark nicht lösen.
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Für den Parteitag am 5. Oktober gibt es einen Antrag des Landesvorstands, der Jungen Union und von fünf Kreisverbänden. Darin werden neben einem freiwilligen Aktionsbündnis und freiwilligen Vereinbarungen beispielsweise zum Schutz vor Wasservögeln das Anlegen von Seegraswiesen und dicht gepackten Steinriffen als Mittel genannt.