Die Ostsee und Nordsee zeigen ihre raue Seite: Sturmfluten und nass-kaltes Wetter fordern ihren Tribut an den Küstenlandschaften. Insbesondere auf Rügen und den Ostfriesischen Inseln führt die Witterung zu dramatischen Veränderungen.
Schutzdünen, die den Inseln Halt geben, werden immer wieder durch die Sturmfluten gnadenlos weggespült. Sturmfluten sind zur entsprechenden Saison normal – doch gibt es in dieser mehr davon als sonst. Das Bild ist beunruhigend: eine Küste im stetigen Rückzug.
Ostsee und Nordsee: Küstenerosion in vollem Gange
Nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) verschlingen die Winterstürme hunderte Meter der schützenden Dünen. „Die Sturmfluten knabbern unsere Inseln weg“, beschreibt Anja Lorenz vom NLWKN gegenüber „Bild“ die Lage. Auf Borkum kam es zu Schutzdünenabbrüchen von etwa fünf Metern, auf Juist sogar elf Metern. Besonders betroffen: Wangerooge, mit Abbrüchen von fünf Metern Tiefe auf einer Länge von einem halben Kilometer.
Die Situation sei ernst, doch von einer akuten Gefährdungslage könne laut NLWKN noch nicht gesprochen werden. Dennoch seien Maßnahmen zur Verstärkung der Dünen – insbesondere auf Langeoog und Wangerooge – unausweichlich. Eine mögliche Maßnahme: Umgestürzter Sandfangzäune wiederherzustellen.
Ostsee und Nordsee: Finanzielle Aufstockung für Küstenschutz
Niedersachsen reagiert auf die Naturgewalten und stockt laut „Bild“ das Budget für Küsten- und Inselschutz auf 80 Millionen Euro auf. Das sind 20 Millionen mehr als im Vorjahr. Mit diesen Mitteln sollen unter anderem Deiche an der Küste und auf den Inseln um bis zu zwei Meter erhöht werden, um zukünftige Schäden zu minimieren.
Der Umweltminister Christian Meyer (Grüne) betont die Notwendigkeit: „Wir müssen vorsorgend mehr in Küstenschutz und Klimaschutz investieren, um die Menschen und ihr Hab und Gut auf den Inseln und am Festland auch zukünftig verlässlich zu schützen.“
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Der fortschreitende Klimawandel stellt auch eine wachsende Bedrohung für Ostsee und Nordsee dar. Extremwetterereignissen kommen immer häufiger vor und machen einen effektiven Küstenschutz unerlässlich.