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Ostsee und Nordsee: Ungebetene Gäste erobern das Land – und der kleine Sparer muss zahlen

Vorsicht, ungebetene Gäste! An der Nordsee und Ostsee machen sich Arten breit, die drastische Gefahren für Natur und Mensch mitbringen.

u00a9 IMAGO / Volker Preuu00dfer

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Schleswig-Holstein hat ungebetene Gäste. An Ostsee und Nordsee machen sich Gäste breit, die bleiben wollen – und neben hohen Kosten auch Gefahren mitbringen.

Von Nutrias bis Riesenbärenklau – exotische Tiere und Pflanzen machen sich breit und sorgen für Ärger. Das Bundesamt für Naturschutz warnt: In der Bundesrepublik gibt es 1015 gebietsfremde Arten. An Nordsee und Ostsee treiben sie schon ihr Unwesen.

Gefahr für Deiche an Nordsee und Ostsee

Die Nutrias, ursprünglich aus Südamerika, haben dank Pelzfarmen ihren Weg nach Deutschland gefunden. Diese Nager fressen sich durch Wasserpflanzen und Muscheln und graben ihre Gänge in Flussufern und Deichen. Kein Wunder, dass jährlich über 1.000 Nutrias in Schleswig-Holstein erlegt werden müssen. Ihre Bauaktivitäten können nämlich teure Schäden verursachen.

Der Kamberkrebs, aus Nordamerika importiert, breitet sich in rasantem Tempo aus. Diese kleinen Krustentiere tragen die tödliche Krebspest in sich, die heimische Edelkrebse dahinrafft. Die Kamberkrebse selbst sind immun, was ihre Bekämpfung besonders knifflig macht. Krebs-Sperren sollen helfen, infizierte von gesunden Flussabschnitten zu trennen, doch das hindert auch andere Tiere wie Fische an ihrer Wanderung.

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Heimliche Killer an Nordsee und Ostsee

Seit 1912 sind die Chinesischen Wollhandkrabben in Deutschland zu finden. Sie verdrängen heimische Flusstiere und graben Löcher in Deiche, was die Stabilität gefährdet. Fischer beklagen, dass sie statt Fisch nur noch Krabben im Netz haben – die aber immerhin teuer nach China verkauft werden können, wo sie als Delikatesse gelten.

Die Pazifische Auster, als Ersatz für die verschwundene europäische Auster eingeführt, dominiert nun die Nordsee. Sie verdrängt heimische Arten und steht auf der Liste der problematischen Arten. Doch ganz so schlecht sind sie nicht: Austernriffe passen sich an den Meeresspiegelanstieg an und können Küstenschutz unterstützen.


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Ostsee und Nordsee: Tödliche Gefahr

Die Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt, wächst bis zu vier Meter hoch und verdrängt heimische Pflanzen. Ihr giftiger Saft verursacht bei Kontakt schmerzhafte Verbrennungen. Die Spätblühende Traubenkirsche, ursprünglich als Ziergehölz eingeführt, verdunkelt den Waldboden und lässt andere Pflanzen verkümmern.

Der aus Ostasien stammende Pilz befällt Eschen und lässt sie absterben, was langfristig die Waldökosysteme gefährdet. Um die Ausbreitung zu verhindern, müssen betroffene Bäume gefällt werden.

Die Natur Schleswig-Holsteins ist im Wandel. Diese invasiven Arten zeigen, dass Ökosysteme dynamisch sind. Es bleibt wichtig, stabile und widerstandsfähige Ökosysteme zu fördern, die den Herausforderungen durch gebietsfremde Arten gewachsen sind.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.