Eine kräftige Brise ist für die Menschen an der Nordsee und Ostsee nichts besonders. Dass der Wind dort stärker bläst als im Landesinneren, ist völlig normal.
Doch was das Sturmtief „Nadia“ in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit sich brachte, war alles andere als gewöhnlich. Nun wird das gesamte Ausmaß des Sturms an Nordsee und Ostsee deutlich.
Ostsee und Nordsee gleichermaßen betroffen
Die gesamte Norddeutsche Küste war von dem Sturm betroffen. An mehreren Küstenabschnitten gab es Sturmflut, so auch in Bremerhaven. Dort habe der Scheitelwert bei 2,14 Metern über dem mittleren Hochwasser gelegen.
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Deutlich zu spüren war der Sturm ebenfalls auf den Nordseeinseln. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 119 Kilometern pro Stunde gemessen. Ein Facebook-Video von Sylt zeigt, wie Orkanböen Urlauber fast von den Füßen fegen. Mit aller Kraft müssen sie sich gegen den Wind stemmen und kommen nur wie in Zeitlupe voran.
Ostsee und Nordsee: Frachter trieb auf dem Meer
Gar nicht voran kam ein unbeladener Frachter 30 Kilometer vor der ostfriesischen Küste. Er trieb dort mehrere Stunden im Meer. Die 190 Meter lange „Vienna“ hatte auf Grund des Sturms Probleme zu manövrieren.
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Die Maschine sei zu schwach gewesen, um das Schiff gegen Wind und Wellen zu halten. Daher wurden unter anderem Notschlepper entsendet, damit das Schiff nicht zu einem Risiko für die Küste geworden wäre. Zu diesem Zeitpunkt seien die Wellen bei Windstärke 10 bis zu sieben Meter hoch gewesen.
Fährverbindungen an Ostsee und Nordsee waren betroffen
Sturmtief „Nadia“ durchkreuzte auch die Pläne andere Schiffe. Wegen der Unwetterwarnungen wurden zahlreiche Fährverbindungen am Wochenende gestrichen. An der Nordsee vielen alle Verbindungen der Hallig-Linie aus und auch Verbindungen ab Föhr, Amrum und Dagebüll waren betroffen.
Ähnlich stand es um den Fährverkehr an der Ostsee. Zwischen Rostock und der dänischen Insel Falster wurde der Fährverkehr eingeschränkt.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Bahn fuhr an Ostsee und Nordsee nicht
Auch der Bahnverkehr war vom Sturm betroffen. Wegen Sturmschäden kam es zu massiven Einschränkungen. Die Deutsche Bahn stellte den Fernverkehr in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen für etwa 50 Minuten ein. Darüber hinaus kam es zu weiteren starken Beeinträchtigungen.
Der Regionalverkehr hatte gleichermaßen mit Verzögerungen und Ausfällen zu kämpfen. Wann die Züge wieder wie geplant fahren, hänge vom weiteren Verlauf des Sturms ab, sagte ein Bahnsprecher.
Unzählige Einsätze an Ostsee und Nordsee – ist ein Ende in Sicht?
Polizei und Feuerwehr wurden vom Sturmtief auf Trab gehalten. Im Kreis Aurich in Ostfriesland wurde die Feuerwehr rund 25 Mal zu Hilfe gerufen, in Bremen 40 Mal. In Schwerin und Umgebung seien Feuerwehr und Polizei ganze 200 Mal ausgerückt und auch die Rettungskräfte aus Stralsund berichteten, man habe alle Hände voll zu tun.
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Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes ist inzwischen aufgehoben worden und die Lage scheint sich zunächst beruhigt zu haben. Allerdings ist am Sonntagabend bereits mit erneuten Sturmfluten zu rechnen. In Travemünde und Lübeck beispielsweise. Wie stark die Fluten ausfallen, wir sich zeigen. (dpa/fk)