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Ostsee: Tödliche Gefahr schwimmt durch das Meer – und es wird immer mehr

Ostsee: Tödliche Gefahr schwimmt durch das Meer – und es wird immer mehr

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Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Menschen hinterlassen viel Müll, der insbesondere in den Meeren dieser Welt großen Schaden anrichtet. So haben auch Ostsee und Nordsee Konsequenzen davon zu tragen.

Eine Sache schwimmt in Massen in der Nordsee und Ostsee umher. Das bedroht nicht nur die Meeresbewohner, sondern ebenfalls Schiffe, Taucher und Landbewohner. Ein großer Teil des Mülls in den Gewässern wird dadurch eingenommen.

Ostsee: Gefährliche Überraschung im Gewässer

Wovon die Rede ist: Geisternetze. Das sind herrenlose Fischernetze, die durch das Meer geistern und dabei eine große Gefahr darstellen. Sie fischen unendlich weiter oder lösen sich in Tausende winzige Plastikfasern auf. Damit erhöhen sie dann aber die Mikroplastik-Belastung im Meer, was ebenfalls ein dramatisches Übel ist.

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Ein Problem, dass nicht neu ist und zunehmend schlimmer und größer wird – genau wie der restliche Müll in den Weltmeeren.

Allein in der Ostsee bleiben nach einer Schätzung des WWF Polen jährlich 5.000 bis 10.000 Netzteile im Meer zurück. Die Netze bestehen in vielen Fällen aus Kunststoff, der sich nicht auflöst. Schätzungsweise 30 Prozent des Meeresmülls stammen laut WWF aus der Fischerei.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Unmengen an Meeresmüll aus der Fischerei in der Ostsee

Die Fischernetze werden von Stürmen oder im Winter von Eis losgerissen oder von Schiffen gekappt und verhaken sich am Meeresboden an Wracks, Steinen oder Ankern.

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Fische können sich in den Maschen verheddern und dort qualvoll verenden. Dies droht auch Robben oder Schweinswalen, die von den toten Fischen angelockt werden.

Sogar für Tauchvögel und Meeressäuger können die Netze tödliche Folgen haben. Sie verheddern sich und kommen nicht mehr an die Wasseroberfläche zurück, sodass die Tiere qualvoll ertrinken.

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Lies hier mehr von der Ostsee und aus dem Norden:

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Jahrzehnte altes Geisternetz in der Ostsee aufgetaucht

Doch die Suche nach diesen gefährlichen Netzen soll jetzt von Umweltschützern und der Landesregierung in Kiel für die Ostsee verstärkt und gezielter angegangen werden.

Der WWF setzt seit dem Jahr 2018 ein Sonargerät ein, dessen Schallwellen Geisternetze aufspüren können. So wurden in Schleswig-Holstein laut Projektleiterin Stolte bisher 250 Verdachtsstellen in der Ostsee zwischen Flensburg und Lübecker Bucht ausgemacht und davon 50 angetaucht.

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In 20 Fällen seien Geisternetze festgestellt worden. Allein in der Neustädter Bucht seien es auf einer zwei Quadratkilometer großen Testfläche 17 solcher Netze gewesen. Die Kombination aus Sonartechnik und Antauchen sei sehr effizient, sagte Stolte.

Das Umweltministerium plant nun eine Kooperation mit dem WWF. Der Projektstart ist laut Stolte für nächstes Jahr geplant. (lfs mit dpa)