Der Priwall ist eine Halbinsel an der Ostsee, an der auch der Fluss Trave verläuft. Der Ortsteil Priwall sowie Brodten gehören zum Lübecker Stadtteil Travemünde.
Besucher haben von dort einen ungehinderten Blick auf die Altstadt von Travemünde mit ihrer schicken Vorderreihe und dem Fährhafen. Hier an der Ostsee gibt es Ferienwohnungen, Ferienhäuser, Pensionen. Nur: sehenswerte Orte wecken halt immer auch Begehrlichkeiten. Und die sind bei Travemünde mit der Zeit immer größer geworden.
Ostsee: Heftige Kritik
Das ist auch Ostsee-Besuchern nicht verborgen geblieben. Wer einmal ein paar Jahre nicht den Priwall besuchte, der wundert sich mittlerweile. Denn der Anblick hat sich verändert. 2020 wurde beispielweise die neue Promenade, auch „Erlebnispromenade“ genannt, fertiggestellt. Dort steht mittlerweile unter anderem ein Ferienresort.
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Viele Gebäude sind schlicht, modern, schnörkellos. Ehrlich gesagt könnten sie so auch in jedem anderen Urlaubsort an der Ostsee-Küste stehen. Auf Facebook ist beim Anblick von Bildern von der Promenade (hier sind sie zu sehen) eine Diskussion entfacht. Eine Frau, die viel Zustimmung erhält, schreibt: „Der alte Priwall war so schön. Diese Häuser sehen aus, als hätte man Container gestapelt. Mag ja modern sein, ist aber hässlich und passt gar nicht in die schöne Natur.“
Und ein Mann meint: „Nur noch furchtbar. Das Flair und die ganze Romantik wurden ausgelöscht und durch profitorientierte, grässliche ‚Häuser’ ersetzt.“ Es gibt eine ganze Reihe von derlei Kommentaren: „Was haben wir in den 70er Jahren schöne Zeiten am Strand auf dem Priwall verbracht. Die ganze Familie mit Fahrrad von Kücknitz aus. Ich war vor drei Wochen dort, schrecklich wie das alles verbaut ist.“
Ostsee: Viel Geld investiert
Es fühlt sich so gut wie keiner bemüßigt, den neuen Priwall zu verteidigen. Ein echter Shitstorm. Der trifft aber vorrangig die Häuser und Unterkünfte dort, nicht die Umgestaltung der Promenade im Detail. Bei der Eröffnung im September 2020 noch sagte der damalige Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP):
„Mit Engagement und Hartnäckigkeit ist es der Hansestadt Lübeck gelungen, ein Areal im ehemaligen Zonenrandgebiet aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und dort ein hochattraktives Ferienresort in 1a-Lage entstehen zu lassen. Für den Tourismus an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste ist dieses Projekt die größte Investition der letzten Jahre. Travemünde und die BeachBay auf dem Priwall haben jetzt beste Chancen, sich zu einem Ganzjahresziel für Urlauber zu entwickeln.“
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Neben einem befestigten, großzügigen und barrierefreien Platz vor dem Fähranleger entstanden auch ein Aussichtspunkt sowie eine großzügige Stufenanlage mit Treppen- und Sitzbereichen mit Blick über die Trave und den Strand. Die sich rund 800 Meter lange anschließende Promenade wird von einer großen Freitreppe und den Holzdecks zum Hafenbecken bestimmt. Ein großräumiges Wasserspiel aus Granitblöcken in einem flachen Wasserbecken mit Quellen und Wasserspielmotiven dient – von der neuen östlichen Erschließung aus – als Entree der Promenade.
Genützt hat das alles aber letztlich nichts, um den Priwall bei allen Menschen beliebt zu machen.