Besorgniserregende Entwicklung auf einer beliebten Ostsee-Insel! Fehlender Wohnraum, steigende Mietpreise und Personalnot – seit Jahren zeigen sich viele Küsten-Regionen zunehmend alarmiert. Auf Rügen scheint die Entwicklung ihren traurigen Höhepunkt gefunden zu haben…
Anwohner auf der Ostsee-Insel Rügen schauen auf dem Wohnungsmarkt zunehmend in die Röhre. Geht es nach ihnen, muss sich schnell etwas ändern: Bezahlbarer Wohnraum ist hier absolute Mangelware. Wie lange kann diese Entwicklung noch gut gehen? Erste Gemeinden präsentieren nun Lösungen, wie sie das Problem in den Griff kriegen wollen.
Ostsee: Mieten steigen immer weiter
Die Schuldigen für diese Situation sind schnell ausgemacht: Die hohe Nachfrage nach Ferienwohnungen treibt die Mietpreise in die Höhe. Das Amt Mönchgut-Granitz auf Rügen, zu dem unter anderem die Ostseebäder Baabe, Sellin und Mönchgut sowie die Gemeinden Lancken-Granitz und Zirkow gehören, haben nun Bilanz gezogen. Auf die rund 7.700 Einwohner kommen ganze 35.000 Ferienbetten, berichtet der NDR. Die Folgen dieses Ungleichgewichts sind gravierend.
Während viele verzweifelt nach einer Bleibe suchen, stehen in der Region viele Häuser und Wohnungen einen Großteil des Jahres leer. Die zahlreichen Ferienwohnungen in der Region treiben die Mietpreise in astronomische Höhen. Wie aus einem Bericht des NDR hervorgeht, liegt der Quadratmeterpreis in der Region mittlerweile bei 11,12 Euro – für viele ist das längst nicht mehr bezahlbar. Derzeit werden auf der Insel mögliche Lösungen für das Problem geprüft.
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Ostsee: „Stecken sich die Taschen voll“
Für viele Anwohner ist schon lange klar: Es muss sich dringend etwas ändern. „Hotellerie und Gastronomie stecken sich die Taschen voll und der Rest muss es ausbaden“, meint ein Mann. Andere stellen ebenfalls fest, dass die Einwohner nun den Preis zahlen müssten, für zahlreichen Investitionen in den Tourismus in der Region.
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Die Gemeinden wollen unter anderem versuchen, Einfluss auf den Verkauf von Wohnungen zu gewinnen, um so die Schaffung von Ferienwohnungen zu bremsen. Vorbild ist dabei die Gemeinde Stolpe auf der Nachbar-Insel Usedom: Hier gilt bereits seit 2020 eine Wohnraumerhaltungssatzung. Ob dies jedoch gelingen kann, bleibt fraglich. Auch viele illegal genutzte Ferienwohnungen würden die Situation verschärfen und diese lassen sich nur schwer kontrollieren.