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Schleswig-Holstein: Fehler bei der Planung von Jahrhundert-Projekt! Das hat Konsequenzen

Schleswig-Holstein: Fehler bei der Planung von Jahrhundert-Projekt! Das hat Konsequenzen

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Die Fehmarnbelt-Überquerung in der Ostsee in Schleswig-Holstein. Foto: imago images/Priller&Maug

Die Planungen für die umstrittene Fehmarnbelt-Querung müssen eventuell wegen geschützter Riffe im Trassenverlauf nachgebessert werden. Das Kieler Verkehrsministerium in Schleswig-Holstein bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Das Jahrhundert-Projekt in Schleswig-Holstein sorgte schon in der Vergangenheit für negative Schlagzeilen. Im Oktober 2019 stellte sich nämlich heraus, dass der Tunnel, der Deutschland und Dänemark verbinden soll, statt der ursprünglich geplanten 817 Millionen Euro, den deutschen Staat rund 3,5 Milliarden Euro kosten wird! Und nun folgt der nächste Schlag für das Großprojekt.

Schleswig-Holstein: Riffe vor der Insel wurden nicht beachtet

Denn im Bauantrag der staatlichen dänischen Projektfirma Femern AS fehlt die Erwähnung der Riffe, welche sich vor Puttgarden, einem Ort auf der Insel Fehrmarn, befinden. Diese hatte der Naturschutzbund „Nabu“ bereits im vergangenen September bei einem Tauchgang vor der Insel entdeckt.

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Auch weitere Untersuchungen des Kieler Umweltministeriums haben die Funde des „Nabu“ bestätigt und sogar klare Hinweise auf noch weitere, bisher unbekannte Riffflächen an der Trasse gegeben.

Fehler muss geheilt werden

Dass die Riffe geschützt werden müssen, wurde in der Baugenehmigung des Landes Schleswig-Holstein für den deutschen Tunnelabschnitts nicht berücksichtigt.

Der Verkehrsstaatssekretär des nördlichsten Bundeslandes, Thilo Rohlfs, sprach gegenüber der NOZ von einem „Fehler“, den man aber „im Rahmen eines ergänzenden Verfahrens heilen kann“.

Dänen sollen nachbessern

Das Land Schleswig-Holstein fordere daher auch von den Dänen Nachbesserungen am Bauantrag. Die Bauarbeiten für das Jahrhundet-Projekt könnten sich damit um einiges verzögern!

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Eigentlich sollen die Bauarbeiten an der Großbaustelle voraussichtlich am 01. Januar 2021 beginnen. Die Eröffnung des Tunnel wurde für Mitte 2029 geplant. Ob dieser Plan jedoch noch eingehalten werden kann, bleibt abzuwarten.

Der knapp 18 Kilometer lange Tunnel soll, wenn er fertiggestellt wurde, die Norddeutsche Insel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden. Insgesamt rund 7 Milliarden Euro soll das Projekt am Ende kosten. (dpa/kf)