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Ostsee: SIE sind in ihrer Existenz bedroht – und das ist nicht das einzige Problem

Ostsee: SIE sind in ihrer Existenz bedroht – und das ist nicht das einzige Problem

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Für SIE wird es langsam eng an der Ostsee-Küste. Foto: imago images/Dieter Mendzigall

Der Hering hat in der Ostsee mit großen Problemen zu kämpfen. Um auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen, wurde der Hering kürzlich zum „Fisch des Jahres“ gekürt (MOIN.DE berichtete).

Die Berufsfischer an der Ostsee-Küste in Mecklenburg-Vorpommern sind von dem schwindenden Bestand stark betroffen. Sie stehen vor einem Riesenproblem. Eine Studie des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock liefert jetzt weiter Erkenntnisse über den Fischbestand in der Ostsee.

Ostsee: Larven verhungern

„Es hat sich gezeigt, dass die Heringe früher in den Bodden schwimmen als noch vor 15 Jahren“, sagte Patrick Polte, Leiter der Arbeitsgruppe Heringsrekrutierung des Instituts der „Ostsee-Zeitung“.

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Der Wissenschaftler und sein Team führen dies auf die schwächeren und verspäteten Kälteperioden in der Ostsee zurück. Außerdem entwickelten sich die Eier bei höheren Temperaturen schneller. Die Larven schlüpfen dadurch früher, was ein Problem ist.

„Nach wenigen Tagen haben die Heringslarven ihren Dottersack aufgezehrt und brauchen dann winzigen Zooplankton-Nachwuchs als Futter. Das allerdings, so zeigen erste Ergebnisse weiterer Studien, scheint zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden zu sein, weil es – anders als die Heringslarven – lichtgesteuert entsteht“, so der Wissenschaftler.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das zweitgrößte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Die Larven würden dann verhungern und die Zahl der Heringe weiter zurückgehen. Besonders angespannt ist die Situation gemäß dem Bericht in der östlichen Ostsee.

Ostsee: Klimawandel bereits heute Auswirkungen

Christopher Zimmermann, Leiter des Thünen-Instituts wird mit dieser Schlussfolgerung in der „Ostee-Zeitung“ zitiert: „Mit unserer Studie wird auch klar, dass der Klimawandel bereits heute wirtschaftlich erhebliche Auswirkungen hat, nicht erst in 30 Jahren. Trotzdem könnten noch 20.000 Tonnen Hering aus der westlichen Ostsee gefischt werden, wenn der Bestand in gutem Zustand wäre.“

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Der Wissenschaftler hält demnach eine Erholung und nachhaltige Nutzung des Heringsbestandes jedoch in fünf bis sechs Jahren für möglich, wenn: „die Fangmengen niedrig bleiben.“ Ein kalter Winter, so Zimmermann, könnte die Erholung beschleunigen.

Ostsee: Berufsfischer in Existenz bedroht

Nach Angaben der „Ostsee-Zeitung“ gibt es noch 204 Berufsfischer in dem Bundesland, vor 30 Jahren waren es noch 1000. Die von der Europäischen Union vorgegebenen Fangmengen schränken die Arbeit der Fischer ein. Insbesondere beim Hering sind die Quoten kleiner geworden.

Claus Tantzen, Pressesprecher im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, sagte der „Ostsee-Zeitung“: „Es gab eine neuerliche Halbierung der bereits geringen Heringsquote sowie eine schwache Anhebung beim westlichen Dorsch. Insgesamt aber sind in den letzten fünf Jahren die Dorsch- und Heringsquoten um jeweils rund 95 Prozent reduziert worden.“

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Die Berufsfischerei in den betreffenden Regionen sei dadurch existenziell bedroht. (kbm)