Ich bin für ein Wochenende lang an der Ostsee gewesen. Zusammen mit einer Freundin ging es in eine Ferienwohnung bei Ribnitz-Damgarten. Hinterland. Alleenland. Schlechtes Handyempfangland. Genau richtig, um runterzukommen. Wir sitzen am Abend lange im Garten und sind insgeheim froh, dass das Tier, das am Rand der Terrasse knabbert und raschelt, verschwunden ist, als wir es mit dem Licht unserer Taschenlampe einfangen wollen.
Unser Ausflug an die Ostsee am nächsten Tag ist herrlich, sonnig, warm. Am Ende wollen wir trotzdem nur noch eines: weg.
Ostsee: Möwe inspizieren unsere Rucksäcke
Richtung Meer brechen wir gegen Mittag auf, durch Alleen und über Brücken nach Zingst. Je näher wir dem Wasser kommen, desto nebliger wird es. Ein Fischbrötchen muss her, klar.
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Als es verputzt ist, hat sich auch der Nebel verzogen. Wir spazieren am Strand entlang, reden und lachen und betonen immer wieder, dass sich so ein Tag an der Ostsee wie Urlaub anfühlt.
Wir schwimmen eine Runde und können nur hoffen, dass die beiden Möwen, die pickend unsere Rucksäcke inspizieren, uns kein „Geschenk“ da lassen. Tun sie nicht. Zum Glück.
Ostsee: Wir setzen uns gerade, da kommen sie
Unseren perfekten Strandtag wollen wir im Strandkorb ausklingen lassen. Wir haben uns gerade gesetzt, hinter uns Gräser, vor uns der Strand, da kommen sie. Eine, zwei, drei, vier, fünf.
Kaum habe ich die eine Mücke vertrieben, kommt schon die nächste. Ich sehe meine Freundin wie wild mit den Händen vor ihrem Gesicht herumwedeln, während ich mir auf die Wade klatsche, aufs Knie, auf den Unterarm.
Wir hüpfen im Kreis. Fluchen. Rufen: „Lass gehen!“ Selbst den letzten Blick auf den Strand verderben uns die kleinen Viecher. Als wir auf einer Bank unsere Schuhe anziehen, kommen sie wieder: eine, zwei, drei, vier, fünf. Ich schlage mit den Schnürsenkeln nach ihnen. Fluche.
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10 Tipps für Urlaub an der Ostsee:
- Rügen
- Bornholm
- Usedom
- Hiddensee
- Fischland-Darß-Zingst
- Poel
- Heiligendamm
- Timmendorfer Strand
- Fehmarn
- Hohwachter Bucht
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Auf dem Weg zum Auto überhören wir mindestens fünf Gespräche, in denen sich Leute über die vielen Mücken beschweren. Auch Urlauber auf Rügen und Usedom haben in den vergangenen Wochen immer wieder über Mückenplagen geklagt. Sind wir empfindlicher geworden oder ist es dieses Jahr wirklich schlimmer als auch schon?
Ostsee: „Ein ganz normales Mückenjahr““
Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im brandenburgischen Müncheberg, hat im Juni Entwarnung gegeben. „Wir haben keine Mückenplage“, versichert sie. Das Gefühl, im Freien von besonders vielen Plagegeistern umschwärmt zu werden, liege eher an der Erinnerung an die beiden trockenen und warmen Vorjahre. Die waren für die Vermehrung der Blutsauger ungünstiger.
Die Regenwochen in diesem April und Mai haben die Insekten dagegen beflügelt. „Im Grunde haben wir jetzt wieder ein ganz normales Mückenjahr“, erläutert Werner. Wir sind es also einfach nicht mehr gewohnt, dass im Sommer draußen auch mal viele Mücken unterwegs sind.
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Inzwischen juckt es nicht mehr. Die aufgekratzten Stellen verheilen. In meiner Erinnerung wird es ein herrlicher Strandtag bleiben.