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Ostsee: Erneuter Kritik-Hagel für Insel-Projekt – „völlig unzureichend“

An der Ostsee verjagt ein Mega-Bau die Urlaubsstimmung der Besucher. Über das Projekt können sich nämlich nicht alle freuen.

© IMAGO / Christian Ohde

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Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

An der Ostsee suchen die meisten Menschen nach Entspannung. Schließlich laden die kilometerlangen Sandstrände und pittoresken Aussichten dazu ein.

Wäre da nicht der Mega-Bau, der schon bald die Ostsee-Region schmücken soll. Das Projekt scheint einigen Menschen ganz schön auf die Laune zu schlagen.

Ostsee-Projekt sorgt für Wirbel

Die Naturschutzorganisation Nabu hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig angerufen, um die Bauarbeiten für die umstrittene Erdgas-Pipeline im Greifswalder Bodden zu stoppen. «Die geplanten Leitungen verlaufen durchgehend durch Natura-2000-Gebiete und gesetzlich geschützte Biotope, welche durch den Bau zerstört beziehungsweise beschädigt werden. Diese Umweltzerstörungen hat das Bergamt im Genehmigungsverfahren völlig unzureichend und auch fehlerhaft bewertet», begründete Nabu-Landesgeschäftsführerin Rica Münchberger am Mittwoch in Schwerin den Eilantrag an das Bundesgericht. Zudem brachte sie die Nutzung von Teilen der bereits vor Rügen liegenden, aktuell aber nicht genutzten Gasleitung Nord Stream 2 als Alternative ins Gespräch.

Die rund 50 Kilometer lange neue Pipeline soll vom Hafen Mukran auf Rügen, wo per Schiff angeliefertes Flüssig-Erdgas (LNG) wieder in Gas umgewandelt werden soll, bis nach Lubmin verlaufen. Dort besteht Anschluss an das europäische Verteilnetz. Nach den Vorstellungen der Bundesregierung soll das Terminal in Mukran in wenigen Monaten betriebsbereit sein, um die Energieversorgung auch im Falle eines kalten Winters oder bei Lieferproblemen auf anderen Wegen sicherstellen zu können.

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Nach Angaben Münchbergers hatte das Bergamt Stralsund als Genehmigungsbehörde eine Bitte des Nabu abgelehnt, die vorzeitig begonnenen Bauarbeiten zu stoppen. Mit dem sofortigen Baustart würden nun aber Tatsachen geschaffen und Naturräume zerstört, ohne die dazu laufenden Verfahren abzuwarten, kritisierte sie. Die Gemeinde Binz und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatten bereits beim Bundesverwaltungsgericht Klage gegen die Genehmigung des ersten Seeabschnitts südöstlich von Rügen eingereicht und Anträge auf vorläufigen Rechtsschutz gestellt, um einen Baustopp zu erwirken.


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Nach Ansicht des Nabu wurden naheliegende Alternativen für den Leitungsneubau nicht in Betracht gezogen. «So wäre die Nutzung der bereits im Bereich liegenden, durch ein Attentat in dänischen Gewässern beschädigte Röhre der Leitung Nord-Stream 2, die aus identischen Rohren wie die nun zu verlegenden besteht, technisch möglich. Dies könnte sowohl die Kosten, die Umweltauswirkungen als auch den Zeitaufwand des Neubaus einer Leitung im Greifswalder Bodden nahezu vollständig ersparen», heißt es in der Mitteilung. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb es dazu mit der Nord Stream 2 AG offensichtlich keinerlei Gespräche gegeben habe. (mit dpa)