Bei der Auszeit an der Ostsee steht für viele der ein oder andere Spaziergang auf dem Tagesprogramm. Dafür bieten sich nicht nur die kilometerlangen Strände, sondern auch Naturschutzgebiete und Wanderwege an.

Ein bisschen Durchatmen, runterkommen und nach dem Strandkorb-Sitzen die Beine vertreten – ein passender Ausgleich an Strandtagen. Auf einer Ostsee-Insel ist das in einem Gebiet jetzt allerdings nicht mehr möglich. Ein beliebter Weg ist hier jetzt dicht.

Ostsee-Insel sperrt beliebten Wanderweg

„Privatgrundstück, Unbefugten ist das Betreten verboten“, sagt das Schild, das jetzt an einer Absperrung hängt, die einen beliebten Wander- und Radweg auf Usedom abriegelt. Zwischen Zempin und Zinnowitz konnten Spaziergehende sich hier nahe des Wassers auf dem Deich die Beine vertreten. Auch Radfahrer sind hier gerne unterwegs.

Nur knapp 150 Meter ist das Zempiner Hotel „Inselhof“ entfernt, die Grünfläche geht von Zinnowitz bis nach Koserow. Mitten auf dem Deich am Achterwasser sorgt der Zaun aber auch für reichlich Irritation. Hier konnten Spaziergänger eigentlich immer durchgehen – plötzlich ist der Deich aber tabu. Grund dafür ist, wie das Schild schon vermuten lässt, dass der Eigentümer hier dicht gemacht hat und das Stück als sein Privatgrundstück erkenntlich gemacht hat.

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Ostsee: Eigentümer ignoriert Kontaktversuche

Gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ erklärt Uwe Fleischer, Ingenieur beim Wasser- und Bodenverband Insel Usedom-Peenestrom, dass sich das Grundstück am Beginn des Deiches befindet und der Zaun hier nicht rechtens sei. Der Deich ist ein Schutzbauwerk, erklärt er. „Das betrifft die Seite in Richtung Zinnowitz.“

Mit diesem Wissen ist der Wasser- und Bodenverband auf den Grundstückseigentümer zugegangen und hat mit einer Fristsetzung gefordert, dass der Zaun auf der Seite in Richtung Zinnowitz abgerissen wird. „Unser Schreiben wurde ignoriert, die Frist ist längst abgelaufen. Stattdessen wurde dort teilweise noch ein Maschendrahtzaun gesetzt“, sagt Fleischer.

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Ostsee: Spaziergänger sollen weichen

Das hängende Schild soll die Spaziergänger entsprechend abhalten. Die Absperrung ist aber nicht nur für die Spaziergänger problematisch: Auch für die Deichunterhaltung sei das Ganze ein Problem, da sie nicht mehr mit der Technik daran kommen und es bei den Unterhaltungsfirmen laut Fleischer für Ärger und Mehraufwand sorgen würde.

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Es sei an sich nicht ungewöhnlich, dass ein Deich an einem privaten Grundstück verläuft. Die Beweggründe in diesem Fall sind aber bislang unklar und der Eigentümer löste bislang nur Frust und Ärger aus. Alle Aufforderungen und Schreiben liefen bislang ins Leere und mittlerweile wurde sogar der Landkreis mit ins Boot geholt. „Im Rahmen eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens wird der Beschuldigte jetzt angehört“, sagt Kreissprecher Florian Stahlkopf gegenüber der „Ostsee-Zeitung“.