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Ostsee: Krass, was an der Küste los ist – „Kann nicht so bleiben“

Der Nordosten von Deutschland befindet sich im Krisenmodus. Da kann nichts drüber hinwegtäuschen. Hier weiterlesen!

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Die Ostsee

Fünf Fakten

Pandemie, explodierende Energiepreise, Inflation, Fachkräftemangel – auch die Tourismusbranche im Nordosten an der Ostsee ist im Krisenmodus. Beim Tourismusverband ist von einer „Zeitenwende“ die Rede.

„Der Tourismus kann nicht so bleiben wie er ist. Auch in schwierigen Zeiten dürfen wir dabei nicht die Zukunftsfragen vergessen“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. Um diese Zukunftsfragen dreht sich alles beim Tourismustag am Mittwoch und Donnerstag an der Ostsee in Rostock, der unter dem Motto „Zeitenwende im Tourismus“ steht.

Ostsee: Mix aus hochpreisig und bodenständig

Die Bandbreite der Tagung ist groß. Diskussionen und Vorträge befassen sich mit vielen Fragen, etwa wie sich der Klimawandel auf den Tourismus auswirkt, welche Lösungsansätze es für den Fachkräftemangel gibt, wie und wann Automatisierungen im Service bei der Gästebetreuung Sinn ergeben und wie Tourismus und Naturschutz vernetzt werden können.

Der Tourismus der Zukunft könne nur mit der einheimischen Bevölkerung gelingen, machte Meyer klar. Die Frage der Tourismusakzeptanz spiele eine große Rolle. Der Chef des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV), Tobias Woitendorf, erinnert auch an die soziale Funktion des Urlaubs. Der Nordosten sei bislang ein Ziel, das Angebote für jeden biete. Dies müsse so bleiben.


Das ist der Tourismus im Nordosten an der Ostsee:

  • Besucher zieht es vor allem auf die Inseln wie Rügen oder Usedom
  • Im Binnenland ist zum Beispiel die Mecklenburgische Seenplatte beliebt
  • Der Tourismus brach wegen der Pandemie 2020 und 2021 deutlich ein

Woitendorf, der auch Tourismusbeauftragter des Landes ist, sieht die Zukunft darin, dass die Branche einerseits hochpreisige Topangebote mit entsprechender Qualität bietet und andererseits Angebote mit bodenständigen, aber guten Standards für Urlauber mit kleinerem Geldbeutel macht.

Dazu biete der Nordosten viele Möglichkeiten. „Wir haben eine Struktur aus der Geschichte heraus, die eben nicht nur das Hochpreisniveau bedient, sondern auch naturnahe Angebote für Durchschnitts- oder Geringverdiener.“ Zwischen diesen beiden Polen werde sich der MV-Urlaub in den kommenden Jahrzehnten gestalten. „Naturnah und leistbar sowie ebenfalls nachhaltig, aber von hoher Qualität und dann mit einem höheren Preis.“


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Ostsee: Millionen Übernachtungen fehlen

Der Urlaub soll den Gästen gefallen und guttun. Aber Tourismus sei in erster Linie ein Wirtschaftsfaktor, der für die Lebensqualität und das Lebensumfeld der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern bedeutend sei, betonte der TMV-Chef.

Der Anteil des Tourismus an der Bruttowertschöpfung in MV liegt laut Ministerium bei 11,8 Prozent, darunter allein das Gastgewerbe mit 3,4 Prozent. 131.300 Beschäftigte zählt die Branche, auf die damit jeder fünfte Arbeitsplatz entfällt.

Der herrliche Sandstrand vom Ostsee-Bad Binz auf Rügen an einem winterlichen Spätnachmittag. Foto: IMAGO / penofoto

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Insgesamt sieht Meyer den Nordosten auf gutem Weg, bei den Übernachtungszahlen wieder auf das Vor-Corona-Niveau im Jahr 2019 kommen zu können. Bis dahin ist es noch ein gutes Stück.

2021 gingen die touristischen Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern um 4,4 Prozent auf rund 26,55 Millionen gegenüber 2020 zurück. Im Jahr 2019 waren es noch rund 34,1 Millionen. (dpa)