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Ostsee: Wirbel um Mega-Bau! Jetzt rührt ausgerechnet Robert Habeck die Werbetrommel

An der Ostsee gibt es aktuell ein Thema, das bei einigen Menschen die Urlaubsstimmung vermiest. Jetzt geht die Debatte in die nächste Runde.

© IMAGO / photothek

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

An der Ostsee soll bald ein anderer Wind wehen! Zumindest wenn es nach den Plänen einiger Umweltschützer und Politiker geht.

Das Projekt an der Ostsee sorgt nicht erst seit gestern für erhitzte Gemüter. Jetzt will Robert Habeck die Wogen glätten…

Ostsee-Nationalpark steht vor einigen Hindernissen

Geschlossen kämpfen Schleswig-Holsteins weiter für einen Nationalpark Ostsee. Einstimmig beschlossen sie am Samstag auf einem Landesparteitag in Neumünster einen Antrag, der in einem solchen Projekt das beste Mittel für den Schutz des Meeres sieht. „Wir sind nicht an dem Punkt, wo wir uns von der Nationalpark-Idee verabschieden müssen“, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne).

Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor den rund 100 Delegierten für einen Nationalpark geworben. Die Probleme, die ein Nationalpark nach sich ziehen könne, seien lösbar, sagte der frühere schleswig-holsteinische Umweltminister. „Warum sollte das, was für den Tourismus und die Wirtschaft an der Westküste gut ist, nicht auch für die Ostseeküste gut sein.“ Der Landesverband sei „auf dem richtigen Weg“.

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Die vorgebrachten Gegenargumente erinnerten ihn an die Debatte vor Einrichtung des Nationalparks Wattenmeer – Natur werde gegen Tourismus, gegen Wertschöpfung und gegen Fischerei ausgespielt, sagte Habeck. Es werde argumentiert, dass der Schutz von Umwelt und Natur ein Nachteil für die Wirtschaft, für den Tourismus oder für den Freizeitsport sein könne. „Das hatten wir doch schon alles.“ Der Nationalpark Wattenmeer habe sich komplett anders entwickelt. „Heute ist das ein glücklicher Vorfall.“ Hotels auf den Nordseeinseln Sylt, Amrum und Föhr würden heute dafür werben, dass sie im Nationalpark lägen.

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Ostsee-Projekt „die beste Lösung“?

Dem Meer werde nicht mehr erlaubt, sich zu erholen. „Schutzgebiete, nutzungsfreie Räume sind nichts anders als das Immunsystem der Meere.“ Seiner Partei sei es nicht egal, dass sich Schweinswale in Geisternetzen verhedderten oder keine Fische mehr als Nahrung fänden. „Der Nationalpark steht für das Anpacken der Probleme.“

Die Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Ökologie, Sina Clorius, nannte einen Nationalpark zwar „die beste Lösung“. Aber: „Von uns aus können das auch mehrere Naturschutzgebiete sein.“ Das müssten dann aber Nullnutzungszonen sein.


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Die Co-Landesvorsitzende Anke Erdmann räumte ein, dass es bei dem Thema in der Koalition „im Karton gerappelt“ habe. „Wir haben in den letzten Monaten viele laute Nein-Stimmen gehört, aber wir hören auch auf die vielen leiseren Stimmen.“ Ein Nationalpark könne „Sympathiebooster für den Tourismus“ werden. Alle wollten mehr Meeresschutz. „Da nehmen wir auch die Union beim Wort, am Ende zählen effektive Maßnahmen.“

Während des Konsultationsprozesses hatten sich vor allem Tourismusunternehmen und -verbände, aber auch viele Kommunen an der Küste gegen einen Nationalpark positioniert. Sie befürchten Einschränkungen zum Beispiel für den Wassersport. Unterstützung für einen Nationalpark kam von Umweltverbänden. (mit dpa)