Rügen ist nicht nur die flächenmäßig größte deutsche Ostsee-Insel, sie zählt auch zu den beliebtesten. Auch in diesem Jahr werden wieder unzählige Urlauber und Gäste nach Rügen kommen – dann müssen sie sich auf eine Änderung einstellen.
Auf der Ostsee-Insel Rügen betreibt Vanessa Wellbrock gemeinsam mit ihrem Verlobten seit Mitte März ein Café auf Rügen. Soweit ist das nichts Ungewöhnliches. Doch der Name des Gastronomie-Betriebs stößt bei vielen Einheimischen und Urlaubern, die entweder dort einkehren oder vorbeigehen, auf Unbehagen.
Ostsee: Wirbel um Café Habeck’s
Das „Café Habeck’s“ erinnert vom Namen her nämlich an den gleichnamigen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Und gerade er erfreut sich auf der Ostsee-Insel Rügen keiner großen Beliebtheit. Grund ist das vor Rügen geplante LNG-Terminal, das nach Habecks Plänen ab dem kommenden Winter in Mukran im Norden der Ostsee-Insel Gas liefern soll. Das Vorhaben stößt bei vielen Insulanern auf massiven Gegenwind, auch die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern sieht hier bereits Konflikte mit dem Tourismus und dem Naturschutz.
Ostsee: Neue Betreiberin will Namen ändern
Auch Vanessa Wellbrock vom „Café Habeck’s“ ist von den Plänen des Wirtschaftsministers nicht angetan. Kein Wunder, schließlich wenden sich Gäste wegen des Namens inzwischen von dem Café ab – obwohl der gleiche Name purer Zufall ist. Da die vormaligen Pächter des Cafés so hießen und ihren Betrieb vor rund zwei Jahren daher so genannt hatten, wollte Vanessa Wellbrock den Namen eigentlich fortführen, wie sie gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ sagte. „Ich fand den Namen klangvoll.“
Doch inzwischen habe sie es sich anders überlegt. „Ich fand den Namen Habeck eigentlich immer recht klangvoll“, berichtet sie im Interview mit MOIN.DE. „Aber jetzt haben wir täglich Leute, die das Café fotografieren und sogar reinkommen und fragen, ob wir was mit Habeck zu tun haben, weil sie dann weitergehen würden.“ Doch es gebe auch den umgekehrten Fall: „Andererseits gab es aber auch Feedback, dass wenn wir uns umbenennen werden, die Kunden nicht mehr kommen. Also man kann es wohl niemandem Recht machen“, sagt Wellbrock.
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Ostsee: Café-Name würde schlechten Ruf erzeugen
Ihre Entscheidung, das Café umzubenennen, sei aber gefallen. „Wir hatten schon vorher überlegt, den Namen zu ändern, weil unser Konzept etwas anders ist als vorher. Aber gerade was hier mit dem LNG-Terminal geplant ist, ist natürlich nicht so toll und hat uns den letzten Schubser zur Namensänderung gegeben.“ Wellbrock zeigt sich angesichts der politischen Debatte davon überzeugt, dass der bisherige Name „bei dem ein oder anderen einen schlechten Ruf erzeugen würde.“
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Ostsee: Neuer Name soll bald kommen
Wie das Café künftig heißen soll und wann die Umbenennung stattfindet, ist derzeit (Stand: 16. Mai 2023) noch unklar. „Im Gespräch für den neuen Name ist ‚Café Wellbrock’s‘, aber es gibt auch noch andere Vorschläge, die in der engeren Auswahl sind“, sagt die Betreiberin. Anschließend brauche es Wellbrocks Angaben zufolge noch rund ein bis zwei Wochen, bis ein neues Namensschild sowie weitere Werbemaßnahmen mit dem neuen Namen fertiggestellt sind
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Dass Robert Habeck selbst etwas von der aufgeregten Debatte um den Namen des Cafés mitbekommt, glaubt Wellbrock nicht. „Er wäre hier aber natürlich herzlich willkommen.“ Womöglich wird der Wirtschaftsminister durch die aufgeregte Debatte um den Namen des Cafés auf eben jenes aufmerksam und stattet ihm einen Besuch ab. Spätestens dann hätte sich der Wirbel um den Namen für Vanessa Wellbrock sicherlich gelohnt.