Die Temperaturen steigen langsam und kündigen die Rückkehr des Sommers an, was die Vorfreude auf erholsame Tage am Meer steigert. Für viele Küsten-Liebhaber ist dies die perfekte Zeit für ein entspanntes Wochenende an der Ostsee und Nordsee oder sogar schon für die Planung der bevorstehenden Ferien.
Doch Familien mit Kindern haben nicht nur Grund zur Freude, sondern auch zur Besorgnis, da sich ihre Möglichkeiten zunehmend einschränken. Mit der Einführung von Kinder-Verboten in mehreren Restaurants an der Küste wächst die Sorge, dass Familien mit Kindern ausgeschlossen werden könnten und am Ende enttäuscht vor den Türen ihrer Lieblingslokale stehen müssen. Eine Gastronomin an der Ostsee äußerte gegenüber MOIN.DE ihre Gedanken zu diesem Thema und ob eine solche Maßnahme für sie infrage käme.
Ostsee: Gastronomin packt aus
An der Ostsee-Küste gibt es unzählige kulinarische Angebote, die Besucher aus ganz Deutschland anlocken. Viele Gäste fühlen sich an der Küste wie zu Hause, aber nur fast, denn in einigen Lokalen erleben sie Enttäuschungen: Kinder sind dort nicht willkommen, so wie im „Schipperhus“ (wir berichteten).
Die Sorgen, dass weitere Lokale dieses Verbot einführen könnten, steigen, wie Gäste in den sozialen Medien berichten. „Wer ist als Nächstes dran?“, fragen sich Ostsee-Urlauber. Auf diese Frage kann Adrienne Schrage-Scharmberg, Betreiberin des „Mühle Born“ auf dem Darß an der Ostsee, antworten.
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Das Lokal „Mühle Born“ erfreut sich großer Beliebtheit unter den Urlaubern und hat einen Durchschnitt von 4,5 Sternen bei Google-Bewertungen. Dort können Gäste bei schönem Wetter draußen sitzen oder drinnen die gemütliche Atmosphäre und Köstlichkeiten genießen.
Doch auf die Frage, ob Familien mit Kindern bei ihr ausgeschlossen werden, antwortet die Gastronomin: „Auf keinen Fall. Wir haben vor etwa acht Jahren darüber nachgedacht, weil einige Kinder unerzogen waren und für Chaos sorgten, aber wir haben uns dagegen entschieden, weil wir viele nette Stammgäste mit Kindern haben, die wir nicht ausschließen wollen“, erklärte sie MOIN.DE.
Ostsee: Kinder-Verbot sei nachvollziehbar
Dass manche Restaurants das „Adults Only“-Konzept einführen, ist nicht überraschend für die Gastronomin. „Es ist eine andere Generation. Die Kinder sitzen nie still, manche bringen hohen Aufwand mit sich. Ich bin selbst manchmal von Kindern gestört, wenn sie herumlaufen und schreien. Das ist außerdem eine Verletzungsgefahr für das Servicepersonal.“
Es gäbe genug Gründe, warum Kinder im Restaurant ausgeschlossen werden sollten, auch aus finanzieller Sicht: „Ich mache weniger Umsatz, wenn viele Kinder da sind. Ein Kind verzehrt maximal 15 Euro, während ein Erwachsener im Durchschnitt 25 Euro ausgibt. Das bedeutet, wenn viele Kinder hier sind, verdiene ich weniger Geld.“
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Aber die Betreiberin kann die Anzahl der Kinder bei der Reservierung steuern, „damit wir nicht so viele Kinder an einem Tag im Restaurant haben. Wir selektieren also die Gäste“, ist die Lösung im „Mühle Born“, um das Wohlfühlen aller Gäste zu gewährleisten.
Ostsee: Werden Hunde ausgeschlossen?
Was Hunde betrifft, hat das „Mühle Born“ eine klare Haltung: „Bei uns wird niemand ausgeschlossen, Kinder und Hunde sind willkommen. Hunde sind meistens gut erzogen und liegen unter dem Tisch. Bei Kindern ist das anders, manchmal müssen wir die Nudeln von den Wänden putzen. Das ist ein großer Unterschied. Wenn ein Hund unerzogen ist, muss er ins Auto, bei unerzogenen Kindern kann man das nicht so einfach machen.“
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Die Erwachsenen seien schuld, nicht die Kinder. „Mühle Born“-Gäste dürfen sich weiter freuen auf den kommenden Urlaub. Dort werden die regionalen Speisen besonders und kreativ serviert – auch für kleine Gäste.