Die Ostsee ist ein beliebter Urlaubsort. Doch die Nähe zum Meer ist für manche Menschen nicht nur Urlaub – sondern eine tägliche Freude. Neben den schönen Seiten des Lebens an der Ostsee gibt es aber vor allem ein Manko: Preise für bezahlbaren Wohnraum.
Doch nicht überall beherrschen unbezahlbare Wohnungen die Gegend am Meer. Denn auf einer Ostsee-Insel sind die Quadratmeterpreise erschwinglich. Dafür gibt es aber einen anderen gewaltigen Haken…
Ostsee: Sassnitz auf Rügen als Vorreiter?
Sassnitz auf Rügen scheint in Bezug auf die Wohnpreise ein wahrer Vorreiter zu sein. Im Durchschnitt kostet eine Wohnung bei der Wohnungsgesellschaft Sassnitz (WoGeSa) 5,60 Euro je Quadratmeter – im Vergleich zu anderen Orten an der Ostsee bleibt das im Rahmen.
Thomas Langlotz, Geschäftsführer der WoGeSa, äußert gegenüber der „Ostsee-Zeitung“, dass die Mieten in Sassnitz weitgehend konstant bleiben – zudem wird ein erschwinglicher Wohnungsbau gefördert. Die Erschwinglichkeit hat aber einen gewissen Nachteil. WoGeSa verzichtet gegenwärtig beispielsweise auf Neubauten. Stattdessen wird in den Umbau und das Sanieren der Plattenbauten investiert – doch darin liegt der Haken.
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Ostsee: Leben im abgekommenen Plattenbau
Laut Langlotz strahle zum Beispiel ein Siebengeschosser an der Klaipedaer Straße nun mit einer frischen Fassade. Doch was ist mit den Innenräumen? „Auch wenn die Häuser von außen gut aussehen, heißt es noch lange nicht, dass es innen auch so ist. Kenne die Wohnung einer Freundin in Sassnitz – und die hat schon lange keinen Standard für 2024 mehr!“, kommentiert eine Dame kritisch in den sozialen Medien.
Langlotz erzählt außerdem von der Sanierung eines weiteren Siebengeschosses – hier würde es eine Grundsanierung und Neugestaltung der Balkone und Fassade geben. Die Mieter könnten voraussichtlich während der Arbeiten in ihrer Wohnung bleiben. Auch hier kann man daran zweifeln, ob sich somit etwas in den Innenräumen der Plattenbauten tut.
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In den sozialen Netzwerken sind sich viele Stimmen von Grund auf einig: Die Preise seien nur so billig, weil „man sich Investitionen verschließt und so gut wie alles verkommen lässt“. Zudem sei der bezahlbare Plattenbau für viele von Grund auf ein absolutes No-Go: „Wenn man Glück hat, kann man sich noch die Mieten in Abrisshäusern leisten, die man früher besetzt hat.“ Eine weitere Dame fragt sich: „Wer will denn ins Hochhaus?“
Aber gibt es eine Flucht aus den Plattenbau-Riesen? Thomas Langlotz ist sich sicher: Es gibt keine „Flucht“. Und es lohnt sich, weiter in den Plattenbau zu investieren. Außerdem gibt es Blöcke, die leer gezogen wurden, wie der im Rügener Ring. Es heißt abwarten, ob die „Verbesserungen“ der Plattenbauten den Umständen der Anwohner gerecht werden.