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Frau genießt ein letztes Mal die Ostsee – sie wird nie wieder zurückkehren

Mit Strohhut, Lebenslust und ihrer Tochter bricht die 73-jährige Carmen auf, um ihrer Krankheit zu entfliehen und die Ostsee zu spüren.

© ASB Wünschewagen

Wie entstehen eigentlich Ebbe und Flut?

Ebbe und Flut ist für Küstenbewohner nichts Ungewöhnliches. Doch wie entsteht dieses Naturphänomen? Wir erklären es Dir in diesem Video.

Carmen ist bereit – bereit für ein kleines Stück Freiheit, für das Rauschen der Ostsee, für Sonne auf der Haut und Wind im Haar. Auf dem Kopf trägt sie einen wunderschönen Strohhut, im Herzen eine ordentliche Portion Lebenslust.

Ihre Tochter ist an ihrer Seite, liebevoll, aufmerksam, eine stille Kraft in dieser besonderen Reise. Die 73-jährige Krebspatientin will nicht ans Ende denken, sondern an diesen Tag. Und so startet sie gemeinsam mit den Ehrenamtlichen des ASB-„Wünschewagen“-Teams Kerstin und Christiane in Richtung Ostsee.

Ostsee: Kampf gegen die Übelkeit

Carmen blüht auf, spricht über ihre Liebe zum Meer, das sie seit Kindertagen begleitet. Hier, wo sie ihre Mutter in der Ostsee bestatten ließ, fühlt sie sich geborgen – „der Ort, an dem sie sich immer so lebendig fühlt“. Und heute? Heute ganz besonders. Der schwere Schatten der Krankheit scheint für ein paar Stunden zu weichen.

An der Promenade von Travemünde schlendert Carmen mit ihrer Tochter und den beiden Begleiterinnen des „Wünschewagen“ durch Erinnerungen und Gegenwart. Jeder Schritt ist kostbar. Im Restaurant „Tiefblau“ wird schnell klar: Für Carmen wird Platz gemacht – nicht nur am Tisch, sondern auch im Herzen. Trotz Übelkeit wagt sie sich an eine Bowl, ihre Medikamente helfen, der Moment zählt.

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Ostsee: Kleines unerwartetes Abenteuer

Immer wieder zieht Carmen ihre Tochter fest an sich. Dankbarkeit liegt in ihren Augen. Dann lädt Familie Seipel von der Strandkorbvermietung sie spontan ein, schenkt ihr einen Platz im Strandbuggy – und damit ein kleines Abenteuer. Direkt an die Wasserkante geht es, wo Carmen ihre Füße in die Ostsee taucht.


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Zum Abschluss gönnt sich die kleine Reisegruppe des ASB-„Wünschewagen“ noch Kaffee und Eis. Die Kräfte schwinden langsam, aber das Herz ist voll. Es geht zurück ins Hospiz – aber Carmen kehrt mit vielen Erinnerungen zurück.