Ein Besuch im Restaurant gehört für viele Menschen zum Alltag. Mindestens im Urlaub an der Ostsee oder an einem anderen Ort wird bei einigen auch Mal tiefer in die Tasche gegriffen, um sich was zu gönnen.
Seit Monaten steigen die Preise für Energie, Lebensmittel und die allgemeinen Lebenserhaltungskosten. Auch der Mindestlohn wird entsprechend angepasst, was wiederum Branchen wie der Gastronomie Sorgen bereitet. Sind die Restaurant-Betreiber bald gezwungen, zu Mitteln wie Eintrittsgeldern zu greifen? Einige Wirte entlang der Ostsee sprachen mit MOIN.DE und machten ihre Meinung zu dem Thema deutlich.
Restaurant an der Ostsee: Forderung von Gastronomen
Eine sogenannte Energiekostenpauschale, kurz und funktionell: Eintrittsgeld wird derzeit diskutiert. Gastronomen in Oldenburg und Osnabrück brachten das Thema zuletzt auf den Tisch, um den steigenden Preisen entgegenzuwirken und über die Runden zu kommen. Ein bis zwei Euro wollen sie pro Gast verlangen, wie der NDR berichtet.
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Der Vorsitzende des Vereins der Lüneburger Gastronomen, Jörg Laser, sagte dem NDR, dass so eine Pauschale nur Sinn mache, wenn die ganze Gastronomie dabei mitziehe. Er meint: „Wenn man das sinnvoll machen würde, müsste der eine drei oder vier Euro nehmen, und in einer Kneipe, wo man einen viel höheren Durchsatz von Gästen hat, hätte man eher kleinere Beträge. Und dann hätte man indirekt einen Wettbewerb über eine solche Pauschale.“
Allerdings sei das dem Gast schwer zu vermitteln – und die Verunsicherung könnte steigen, was niemand möchte. Die Option ist damit allerdings nicht direkt vom Tisch. Erst die Corona-Krise, jetzt die Energie-Krise: Einige Wirte haben Angst, es nicht zu schaffen und schließen zu müssen. Daher wird über Möglichkeiten nachgedacht.
10 Tipps für Urlaub an der Ostsee:
- Rügen
- Bornholm
- Usedom
- Hiddensee
- Fischland-Darß-Zingst
- Poel
- Heiligendamm
- Timmendorfer Strand
- Fehmarn
- Hohwachter Bucht
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Restaurant-Gäste zeigen sich bisher nicht begeistert
In sozialen Medien machen Menschen bereits ihrem Ärger zu dieser Diskussion Luft. „Das Vergnügen, Essen zu gehen, werden sich viele nicht mehr leisten können“, schreibt jemand auf Facebook.
Eine Frau kommentiert: „Wir gehen ja jetzt schon weniger essen, weil die Preise in der Gastronomie teilweise enorm angestiegen sind und sorry, aber wir wären nicht bereit, zusätzlich noch Eintritt für einen Restaurantbesuch zu zahlen, denn das geht uns entschieden zu weit.“
Auch unter „Privatmenschen“ gibt es allerdings positive Stimmen, die den Druck in der Gastronomie verstehen können und dem Leid entgegenkommen wollen. Doch welchen Anteil nehmen die Verständnisvollen am Ende ein, fragt man sich. Ob überhaupt noch jemand ins Restaurant kommen würde?
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Das sagen Restaurants an der Ostsee dazu
Befürworter sagen, dass eine Pauschale leichter sei, als immer wieder die Speisekarte zu ändern. An anderer Stelle wird sich gefragt, ob eine solche Pauschale überhaupt rechtlich möglich sei. Das Thema steht bislang noch im Raum, wird an einigen Stellen diskutiert.
Auch an der Ostsee machen sich die Gastronomen Gedanken. Aus mehreren Gesprächen lässt sich ein klares Meinungsbild ziehen: Restaurants in Pelzerhaken, Timmendorf, Niendorf, Boltenhagen bis nach Rostock halten eher nichts davon.
„Ich finde einen Eintritt albern. Ich würde eher etwas an der Speisekarte ändern“, sagt der Betreiber der Gaststätte „Stralsunder“ aus Rostock zu MOIN.DE. Er ist seit 20 Jahren selbstständig, arbeitet knapp 40 Jahre in der Branche. Die einzig schwierige Angelegenheit seien Gäste, die „zum quatschen“ vorbeikommen. Aber für längere Aufenthalte seien Saalmieten eine Lösung.
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Restaurant an der Ostsee: „Alles, aber nicht das“
Bei größeren Reservierungen wie vor Feiertagen könne man außerdem zu Mitteln wie einer Anzahlung greifen, damit der Wirt am Ende nicht auf einem eventuellen Ausfall und den Kosten sitzen bleibe, meint der Gastronom.
Auch in Boltenhagen teilt ein Betreiber die Meinung, dass ein Eintrittsgeld beziehungsweise eine Energiepauschale keine Lösung sei. „Alles, aber nicht das“, meint der Wirt gegenüber MOIN.DE.
Gosch in Timmendorf kann sich ebenfalls nicht vorstellen, eine solche Pauschale von seinen Gästen zu verlangen. Besucher und Einwohner entlang der Ostsee können demnach vermutlich erst einmal durchatmen.