Atommüll und ihre Endlager sind ein streitbares Thema. Auch Norddeutschland beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, wo dieser hier gelagert werden könnte. Auf der Suche nach einer Lösung rückte schließlich die Insel Rügen ins Visier.
Nun gibt es neue Erkenntnisse. Auf Rügen wurde eine Entscheidung diesbezüglich getroffen.
Rügen: Untersuchungen für Atommüll-Endlager
Wird die Urlaubs-Insel zukünftig nicht mehr für ihre schönen Strände und atemberaubenden Ausblicke bekannt sein, sondern für radioaktive Strahlung und ein Atommüll-Endlager?
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Untersuchungen, ob die Insel als Lager in Frage kommt, gab es bereits letztes Jahr (MOIN.DE berichtete). Der Atommüll ist Jahrtausende gefährlich für Lebewesen, weshalb eine sichere Aufbewahrung oberste Priorität hat.
Bohrungen auf Rügen
Um zu testen, ob solch eine sichere Aufbewahrung umgeben von dickstem Gestein möglich ist, sei auf Rügen eine Bohrung durchgeführt worden, schreibt die „Ostsee Zeitung“.
Die Ergebnisse der Bohrung liegen nun vor. Unter 100 Metern unter der Erdoberfläche sei keine Salzmächtigkeit belegt worden. Deshalb sei man zu dem Schluss gekommen, dass kein Steinsalz vorhanden sei.
Probleme auf Rügen
Steinsalz besitzt die Eigenschaft, gegenüber Gasen und Flüssigkeiten praktisch undurchlässig zu sein. Für eine Lagerung von Atommüll wäre es demnach optimal. Doch auf Rügen gibt es nach den Ergebnissen der Bohrung kein Steinsalz.
Und es gibt noch ein weiteres Problem. In einem Schreiben mehrerer Verbände von Rügen drückten diese sich auch gegen eine Endlagerung auf der Ostseeinsel aus, weil diese hauptsächlich durch Tourismus lebe. Und der würde abebben, wenn auf einmal Atommüll dort gelagert werde.
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Unteranderem durch das Fehlen von Steinsalz und durch die wirtschaftliche Bedrohung eines Endlagers auf der Insel, haben sich die zuständigen Behörden gegen ein Endlager auf Rügen ausgesprochen.
Welche Strahlen wird es künftig auf Rügen geben?
Die Insel gehöre nicht mehr zum Untersuchungsgebiet für die Suche nach einem Atommüll-Endlager, berichtet die „OZ“.
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Eine Atommüll-Katastrophe auf Rügen ist somit gerade nochmal abgewendet worden. Einwohner und Urlauber können ihre Insel demnach weiterhin genießen und sich um keine weiteren Strahlen, abgesehen von Sonnenstrahlen, Sorgen machen. (fk)