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Rügen: Mysteriöser Strandfund wirft Rätsel auf – „Was ist das für ein Tier?“

Rügen: Mysteriöser Strandfund wirft Rätsel auf – „Was ist das für ein Tier?“

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Der Fund am Strand von Rügen wirft Fragen auf. Foto: imago images/Andre Gschweng, picture alliance / Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Steine, Muscheln und andere Meeresinhalte werden regelmäßig an die Strände der Küsten gespült. Gelegentlich lassen sich auch Seltenheiten blicken, wie nun an einem Strandabschnitt auf Rügen.

Hierbei handelt es sich nicht etwa um ein Wrack, wie es in Süderoog vor einigen Wochen der Fall war (hier mehr dazu), sondern um ein Lebewesen! Es ist offensichtlich nicht mehr lebendig, sorgt aber für rätseln unter Bewohnern und Besuchern auf Rügen. MOIN.DE hat nachgeforscht, was für ein Tier dahintersteckt.

Rügen: Aufregende Entdeckung am Strand

Seine Verwirrung über die Entdeckung am Strand von Rügen teilt ein Mann auf Facebook mit. Er teilt Bilder, die er bei seinem Spaziergang gemacht hatte, als er auf das Mysterium stieß.

Es ist lang und schimmert in mehreren Farben. Seltsam, findet auch der Spaziergänger. Seine direkte Vermutung: Ein Aal.

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„Kann jemand sagen, ob er gesund aussieht?“, fragt der Ersteller in seinem Beitrag. Denn die Farben, die sich bei dem Tier mischen, sind blau und schwarz.

„Wenn er regungslos am Strand liegt, sicher nicht“, antwortet ein Kommentar darauf. Tatsächlich können Aale Sauerstoff über die Haut aufnehmen und sterben somit theoretisch nicht direkt außerhalb des Wassers.

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„Was ist das für ein Tier?“ will auch sofort eine Frau wissen – zahlreiche Küsten-Liebhaber melden sich sogleich zu Wort. Viele vermuten, es müsse sich um einen Aal handeln.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 70.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Rügen: Ein rätselhafter Fund

Der europäische Aal ist auch in der Ostsee heimisch. Ausgewachsene Tiere bringen bis zu sechs Kilo auf die Waage und vor allem die Weibchen können eine Länge von bis zu anderthalb Metern erreichen. Ganz abwegig ist diese Vermutung also nicht.

Einige Betrachter des bizarren Meerestiers tippen auf eine Muräne. Der Raubfisch ist ein berüchtigter Fleischfresser mit messerscharfen Zähnen und ähnelt den Seeschlangen. Die blitzschnellen Unterwasser-Räuber machen allerdings eher südliche Gefilde unsicher.

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Was ist es, was ein Mann auf Rügen gefunden hat?

„Was ist das für ein Tier?“, schreibt jemand unter die Fundbilder. Viele stimmen dem Spaziergänger zu und sind sicher: Das muss ein Aal sein. Es ist aber nicht so eindeutig, denn das Tier auf dem Foto ist ziemlich groß.

MOIN.DE hat nachgefragt und Kontakt zu Experten des Thünen-Instituts in Rostock aufgenommen, die zur Ostseefischerei forschen. Dr. Christopher Zimmermann meint, dass es sich mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ um einen Aal handle. Da der Kopf des Tieres nicht mehr richtig zu erkennen sei, könne man allerdings nicht ausschließen, dass der Kadaver einer anderen Art angehöre. In Frage kämen allerdings nur wenige, meint der Wissenschaftler.

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Eine andere „aalförmige Art“, die Zimmermann in Betracht zieht, ist das Neunauge. Ein Kiemenatmer, der ebenso furchteinflößend wie faszinierend ist: Die Tiere sind sogenannte „lebende Fossilien“ und haben sich seit 500 Millionen Jahren (!) kaum verändert.

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Rügen: Klartext vom Experten

Seinen erschreckenden Namen trägt das Urtier wegen runder Kiemenöffnungen, die sich direkt hinter den seitlich aufgesetzten Augen in Reihen fortsetzen. Diese meint der promovierte Fisch-Experte aber nicht auf den Bildern zu erkennen.

Auch zu der Farbe hat der Experte eine Aussage: „Aale sind im lebenden Zustand grau-schwarz-grün-bläulich gefärbt.“

„Manchmal mit etwas silber oder gelb, je nach Stand des Lebenszyklus. Und beim toten Tier kann es alle möglichen Farbveränderungen geben.“ (lfs)