Auf Rügen lassen sich märchenhafte Stunden erleben. Doch ein Ort hat es in sich – und dürfte so manchem Besucher wohl einen Schauer über den Rücken laufen lassen.
Wo einst Prunk und Glanz auf Rügen zu finden war, ist es heute zum Gruseln.
Rügen: Diese Ruine ist ein echter Lost Place
In der Nähe des Stadthafens von Sassnitz auf Rügen steht ein beeindruckender Prachtbau mit bewegter Geschichte. Wer hier heute durch die Räume streift, erlebt Bedrückendes.
Einst war es das wertvollste Gebäude der Insel: Das Schloss Dwasieden bei Sassnitz. Vollendet wurde es 1877 und war zu seiner Zeit einzigartig in Norddeutschland.
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Als Militärgebaude für die Volksmarine gedacht, wurde es aus Sandstein, echtem Marmor und Granit erbaut. Die aufwendige Bauweise war damals atemberaubend kostspielig – vier Millionen Mark kostete das Schloss sowie der angrenzende Park.
Prachtbau auf Rügen von den Nazis zweckentfremdet
Der quadratische Prunkbau hat seinen Glanz heute fast vollständig verloren und ist eine gruselige Ruine. Die Nazis nutzen es während des zweiten Weltkrieges für ihre üblen Machenschaften, bis die Sowjets den Bau schließlich sprengten.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Seitdem steht die Ruine verlassen, überwuchert von Bäumen und zahlreichen Pflanzen. Die Fenster glotzen bedrohlich ins Leere, alte Säulen sind umschlungen von dicken Wurzeln.
Fast wie durch eine bedrückende Traumlandschaft bewegen sich Besucher zwischen alten Torbögen und Mauerresten hin zum überwucherten Herrenhaus.
Bedrückende Atmosphäre auf Rügen
Auf Facebook hat jüngst ein Lost-Places-Fan ein beeindruckendes Bild aus dem Inneren des Gemäuers geteilt: Auf der düsteren Schwarz-Weiß-Aufnahme türmen sich herausgefallene Fensterrahmen auf, der Putz ist fast komplett von der Wand gebrochen, der Boden ist mit Schutt und Erde bedeckt.
Ein bedrückendes Bild. Als Betrachter kann man kaum noch erahnen, dass hier einmal gelebt und gearbeitet wurde. Dazu ist die Schloss-Ruine von ehemaligen Kasernen umgeben, die ebenfalls verfallen sind.
Versteckt im Dickicht und umgeben von den schmucklosen Zweckbauten, wirkt das Schloss Dwasieden besonders unheimlich.
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Im Dwasiedener Wald, in dem die gespenstische Ruinen-Ansammlung zu finden ist, befindet sich auch noch ein Hügelgrab.
Zu dieser Jahreszeit müssen Schaulustige sicher besonders robust sein, um in Dwasieden rund um das Schloss nicht von der Angst gepackt zu werden.
Zum Glück gibt es regelmäßig Führungen rund um das alte Herrenhaus – wer also nicht alleine die geisterhafte Allee zum Schloss hinaufsteigen möchte, kann sich getrost einer Gruppe anschließen. (wip)