Schon seit Jahren steht das Heim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Binz auf Rügen vor einem massiven Problem. Das Gebäude ist baufällig und müsste dringend auf einen Neubau ausweichen.
Pläne und Vorhaben zum Errichten eines neues Heimes gab es zwar, doch diese scheiterten allesamt. Langsam läuft die Zeit auf Rügen davon.
Rügen: Die Zeit läuft davon, die Bewohner klagen an
Die Bewohner des DRK-Heimes fürchten so sehr um ihre Bleibe, das sie sogar eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen haben. Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, gab es wohl schon mehrere Versuche, mit dem Bau zu beginnen – doch jedes mal scheiterte das Vorhaben an einem passenden Baugrundstück.
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In einem Fall bekam nicht die Gemeinde den Zuschlag, sondern ein Investor. Ein Grundstückstausch scheiterte.
Der Investor wird nun zwar ein Seniorenheim errichten, doch er will seniorengerechtes Wohnen mit zubuchbarer Pflege anbieten. Binzer mit Pflegestufe werden sich diesen Service wohl eher nicht leisten können.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Die Bewohner treten in Aktion
Mit ihrer Unterschriften wollen die Bewohner des maroden DRK-Heimes nun die Gemeindeverteter sensibilisieren.
Sie haben eine dringende Bitte: „Veräußern Sie bitte ein gutes und infrage kommendes Grundstück nicht wieder nach Ausschreibung an einen meistbietenden Investor, der nicht annähernd die Leistungen der DRK-Pflegeeinrichtung erbringt“ heißt es in dem Schreiben.
Dabei umtreibt die Bewohner vor allem die Sorge, den Anschluss zu Freunden und Familie im Ort zu verlieren. Außerdem bietet das DRK auch die Möglichkeit, auf Menschen mit Pflegestufe IV und V einzugehen – finanziell eine echte Entlastung für die Bedürftigen.
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Die Gemeindevertreter der „Initiative Bürger für Binz“ hatten sich schon 2017 für das Verfahren mit dem höchsten Bieterpreis ausgesprochen, doch nun steht das DRK auf der Verliererseite.
Der Geschäftsführer macht Druck
Das DRK begann mit der Suche nach einem Baugrundstück in anderen Orten auf der Ostsee-Insel. Ein passender Grund wurde in Sellin gefunden – doch der Bebauungsplan sieht eine andere Nutzung vor.
Also wieder eine Niete, und die Zeit drängt. André Waßnick – der Geschäftsführer des DRK – schlug vor, eine Immobilie am Sportplatz in Binz zu nutzen. Doch auch hier legte der Hauptausschuss, der die Planung vorantreiben soll, ein Veto ein. Die Fläche sei bereits verplant.
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Die Schlinge für die Bewohner in Binz zieht sich also langsam zu: Der Ausschuss will das Heim zwar unbedingt im Ort halten, doch erst in der nächsten Sitzung wird entschieden, ob die Verwaltung überhaupt erneut auf die Suche nach Grundstücken geschickt werden soll.
Quälende Zeiten für die Bewohner des DRK-Heimes. Waßnick macht in der letzten Sitzung Druck: „Wir können nicht ewig warten. Wir brauchen dringend einen Neubau.“
Hoffentlich finden seine Worte Gehör, damit die älteren Menschen auf Rügen endlich Gewissheit und eine passende Einrichtung erhalten. (wip)