Seit Monaten liegt das geplante LNG-Terminal in aller Munde – insbesondere auf Rügen. Es ist das Aufreger-Thema schlechthin. Und das nicht ohne Grund!
Schließlich bringt die Gewinnung von Flüssigerdgas einiges Diskussionspotenzial mit. Selbst Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) statteten Rügen schon einen Besuch ab (wir berichteten). Eigentlich, um die Wogen zu glätten. Doch der Zoff geht weiter – mittlerweile sogar schon unter Insulanern…
Rügen: Insulaner sind genervt
Auf der Ostsee-Insel gibt es schon Tumult, seit es die Pläne um das LNG-Terminal gibt. Erst sollte das Gast-Terminal vor der Küste in Sichtweite der Strände entstehen, nun wird über ein Bau auf der Insel im Hafen Mukran gesprochen. Bürgerinitiativen wurden gegründet und auch Bürgermeister und Gemeinderäte rebellieren. Es finden immer wieder Demonstrationen statt, um klarzumachen: Es soll kein LNG-Terminal geben. Nicht auf Rügen!
Und mittlerweile liegen die Nerven blank. Allerdings ausgerechnet unter Insulanern! Nach einer weiteren LNG-Demonstration am Pfingstwochenende, kursieren Bilder in den sozialen Netzwerken, die Demonstrierende mit ihren Plakaten zeigen.
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Rügen: Einigen ist das „zu extrem“
„War echt interessant heute“, schreibt ein Rügener zu einer der Szenen. Dazu teilt er wütende Emojis, die seinen Gedanken wohl Nachdruck verleihen soll. Sitzende Aktivisten würden einige an die Klima-Aktivisten, die sich auf die Straße kleben, erinnern, wie eine Frau deutlich macht: „Der Vergleich mit den Klimaklebern passt schon ganz gut.“
Noch jemand teilt seine Gedanken: „Demo sollte doch eigentlich nicht Straßenblockade heißen.“ Einer Frau ist das Ganze einfach „zu extrem“, während eine andere Insulanerin, die die LNG-Aktivisten selbst gesehen habe, ausführt: „Die Truppe wirkte nicht gerade, wie ernst zu nehmende Demonstranten.“
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Dieser Kommentar findet bei vielen genervten Insel-Bewohnern Zustimmung: „Demonstration ist ein Recht aller in einer Demokratie. Wenn man aber andere dadurch behindert, Straßen sperrt bzw. blockiert, hat das Nichts mit dem Ziel zu tun und macht das Ziel der Demo unnütz.“
Rügen: So sollen Aktivisten besänftigt werden
Wie Medien berichten, hätten die Demos kilometerlangen Stau verursacht. Und während Demonstranten sich gegen das Flüssigerdgas-Terminal auf Rügen einsetzen, versucht Mecklenburg-Vorpommern beim Bund Millionen zu bekommen, um die Akzeptanz des Projekts zu steigern. Damit solle unter anderem die touristische Infrastruktur ausgebaut werden.
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Das Bundeskabinett hat zuletzt eine Novelle des „LNG-Beschleunigungsgesetztes“ verabschiedet, womit auch die Genehmigungen für die Gasanlagen in und um Mukran sich im Eilverfahren genehmigen lassen sollen.