Der Unternehmer Nils Peters, der auf Rügen eine Bäckerei betreibt, hat es schwer.
Doch mit Beginn des Jahres wurde es noch schlimmer. Jetzt müssen auch die Mitarbeiter auf Rügen zurückstecken, damit der Betrieb weiterlaufen kann.
Rügen: Mit diesen Kosten hat der Unternehmer nicht gerechnet
Eine hohe Rechnung erreichte den Inhaber der Bäckerei Peters auf Rügen nach dem Jahreswechsel. Als Nils Peters die Zahlen sah, traf ihn der Schlag – damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Die Preise, die er für den Energieverbrauch des Unternehmens zahlen sollte, waren um mehr als 100 Prozent gestiegen. Auf Peters kommen damit jährlich zusätzliche Kosten von 50.000 Euro zu.
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Um den hohen Preisen gegenzusteuern und Kosten einzusparen, wechselte der Unternehmer daraufhin den Stromanbieter. Doch bei einem Betrieb dieser Größe und rund 100 Mitarbeitern ist das gar nicht so einfach. „Die Verträge neu zu fassen und alles im Haus dann auch intern umzustellen, ist schon eine große Arbeit“, erzählte die Mitarbeiterin Ines Petri gegenüber dem NDR, der das ganze Ausmaß in einem Fernsehbeitrag aufdeckte. Außerdem habe es viel Kraft und vor allem Zeit gekostet.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Rügen: Auch Rohstoffe werden teurer
Nun bezieht die Bäckerei ihren Strom bei einem anderen Anbieter. Doch die Kosten für den Endverbraucher steigen trotzdem. „Auch die Preise für viele Rohstoffe, mit denen wir in der Bäckerei arbeiten, sind durch die Pandemie gestiegen, so dass wir unsere Preise leider teilweise anpassen mussten“, erklärt die Bäckerei unter einem Posting auf ihrer Seite bei Facebook.
Bei den Endverbrauchern haben sich die neuen Preise inzwischen bemerkbar gemacht. Dennoch gehen sie weiterhin bei der Bäckerei Peters einkaufen. „Aber ihr seid trotzdem die Besten in Binz“, kommentiert ein Kunde unter dem Beitrag. Doch auch die Mitarbeiter spüren den Druck auf das Unternehmen.
Rügen: Mitarbeiter müssen zurückstecken
„Wir verhandeln hart, wir gucken, wo wir was einsparen können und müssen einfach das, was wir dort mehr ausgeben, an anderen Zukunftsinvestitionen leider mal zurückstellen“, sagt Geschäftsführer Peters. Für die Mitarbeiter ist das eine Enttäuschung, auf die Nils Peters keinen Einfluss nehmen kann. Die geplanten Lohnerhöhungen, die sie eigentlich hätten erhalten sollen, sind damit nun vorerst ausgesetzt.
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Doch Peters ist ebenfalls enttäuscht. Laut NDR sieht er sich und andere Kleinunternehmer von der Regierung im Stich gelassen: „Ich würde mir wünschen, dass die Steigerungen moderat passieren, dass sie verträglich sind, dass wir als regional agierendes Handwerksunternehmen nicht die volle Frucht des Weltmarktes zu spüren bekommen.“
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Die Ampel-Regierung prüft bereits, ob der staatliche Anteil der Stromkosten in Form der EEG-Umlage noch in diesem Jahr abgeschafft wird. Für Peters und sein Unternehmen wäre das eine große Entlastung. (kl)