Katastrophe – das dachte sich unter anderem ein Urlauber auf Rügen über den Jahreswechsel.
Er konnten seinen Augen kaum trauen, als er Tausende verendete Tiere am Kleinen Jasmunder Bodden auf Rügen vorfanden (MOIN.DE berichtete).
Rügen: Experten untersuchen das Wasser
Nach dem Fund der vielen toten Tiere suchen die Behörden nun nach der Ursache für das Sterben.
Wie ein Sprecher des Schweriner Umweltministeriums am Donnerstag sagte, haben Untersuchungen von Wasserproben bisher kein eindeutiges Ergebnis gebracht. Sicher sei aber, dass es keinen Sauerstoffmangel in dem etwa sieben mal fünf Kilometer großen Boddengewässer im Norden der Insel Rügen bei Lietzow gebe.
Angler und Anwohner hatten in den letzten Tagen ungewöhnlich viele tote Fische am Ufer des Boddens entdeckt und die Umweltbehörden informiert. Das Ausmaß sei noch unklar, sagte der Sprecher.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 77.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Agrarminister Till Backhaus (SPD) zeigte sich am Abend angesichts des Ausmaßes des Fischsterbens besorgt. Im Gewässer seien keine Auffälligkeiten beim pH-Wert, Sauerstoff- oder Salzgehalt festgestellt worden.
Rügen: „Das bereitet mir große Sorge“
Um die Ursache des Fischsterbens herauszufinden, würden nun auch einzelne Tiere im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei untersucht.
Bislang könnten noch keine Aussagen dazu getroffen werden, wo die Gründe für das Massensterben liegen und ob es weitergeht. „Das bereitet mir große Sorge“, sagte Backhaus.
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Nach seinen Angaben haben sich das wasserbehördlich zuständige Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Stralsund und Vertreter des Landkreises sowie des Landesanglerverbandes darauf verständigt, dass die toten Tiere kurzfristig vom Ufer und auch aus dem Gewässer entfernt und entsorgt werden.
Am Freitag gebe es weitere Gespräche, wie dies umzusetzen sei. Mit Ergebnissen der Untersuchung der Fischkadaver werde frühestens am Montag gerechnet.
In der Vergangenheit soll es am Kleinen Jasmunder Bodden, der über Nachbargewässer wie den Großen Jasmunder Bodden Verbindung zur Ostsee hat, vereinzelt schon zu ähnlichen Fällen mit toten Fischen gekommen sein. (dpa/mae)