Viele Menschen bezeichnen es als Schandfleck von Rügen. Der „Koloss von Prora“ auf der Ostsee-Insel erinnert so manchen an die dunkle Vergangenheit der Nazi-Zeit und die damit einhergehende Schreckensherrschaft von Adolf Hitler.
In letzter Zeit deuteten einige Vorhaben allerdings darauf hin, dass die Ruine aufgepäppelt wird. Teilweise entstanden dort nämlich schicke Wohnräume. Eine Königssohn aus Dubai soll sogar stolzer Eigentümer von Wohnraum in Prora auf Rügen sein (>> hier mehr dazu).
Rügen: Gemeinde Binz mit großem Vorhaben
Nun lässt die Gemeinde Binz Details über weitere Vorhaben durchsickern. Und die sollen es in sich haben. Mindestens 60 Millionen Euro könnte das Bauvorhaben kosten. Dabei steht die Entwicklungsfläche von Prora Mitte im Fokus.
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Dort soll nämlich die Ruinengegend mit einer neuen Seebrücke ausgestattet werden, wie die „Ostsee-Zeitung“ (OZ) berichtet. Dabei plant man, dass auch die bestehende Seebrücke am Kurplatz verlängert wird.
Dadurch soll sie die Chance erhalten wieder als „längste Seebrücke Deutschlands“ bezeichnet zu werden. Die befindet sich gerade nämlich mit 508 Metern in Heringsdorf auf Usedom.
Seebrücke auf Rügen nach Vorbild aus Kroatien
Aber was können die Menschen in Prora Mitte erwarten? Laut „OZ“ soll die Seebrücke keineswegs ein Anlegesteg sein, sondern eher ein „Begegnungsraum“. Dabei nahm man sich auch die Meeresorgel in der Hafenstadt Zadar in Kroatien als Vorbild.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 77.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Die Thematik „Licht und Klang“ soll deshalb auch in Prora aufgegriffen werden. Neben einer Meeresorgel, die Töne aus den Brandungswellen erzeugt, sind auch Lichtspiele und Treppen als Sitzmöglichkeiten geplant. Natürlich könnte die Seebrücke auch für Veranstaltungen fungieren.
Wie sich derartige Klänge anhören könnten, seht ihr im Video. Die Töne werden durch die Meeresorgel in Zadar erzeugt.
Auch sollen Besucher beim Besuch etwas Lernen. Unter dem Hashtag #proraexperience soll es ein multimediales Erlebnis geben, welches Proras Vergangenheit, Architektur, Landschaft und die Natur erlebbar macht. Dabei könnten Techniken wie „Virtual Reality“ zum Einsatz kommen.
„Gäste können sich mit ihrem Handy auch selbst auf den Weg durch den Ort machen“, teilt Tourismusdirektor von Binz Kai Gardeja der „OZ“ mit.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Rügen: Ideen zur Finanzierung gibt es bereits
„Technisch ist es möglich, auf dem Display des Smartphones historische Bild- und Tondokumente von Gebäuden zu sehen, während man die Kamera des Geräts auf die sanierten Gebäude hält“, erklärt er weiter.
Das Vorhaben befindet sich aber noch in der Planungsphase und mit einem Grundsatzbeschluss der Gemeinde zu einem Masterplan könne man erst im Jahr 2022 rechnen.
Zumindest zur Finanzierung habe man sich bereits Gedanken gemacht. Durch das Konversionsmanagement könne man nämlich Fördermittel des Bundes wahr nehmen.
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Bund und Land unterstützen nämlich Projekte bei denen beispielsweise militärische Brachflächen in städtebaulich nutzbaren Raum zurück geführt werden. Zusammen mit EU-Förderprogrammen und Digitalisierungsförderungen könne man eine 90 prozentige Förderung erzielen.
Es bleibt spannend, wie sich der „Koloss von Prora“ von einem Schandfleck zu einer Perle an der Küste von Rügen verwandelt. (pag)