Breite Sandstrände, leckeres Essen und herrliches Wetter – Sankt Peter-Ording (SPO) ist für Touristen ein wahrer Traum, besonders in der Sommersaison.
Doch auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Besonders die Einwohner in Sankt Peter-Ording schauen mit sorgenvollem Blick und düsteren Prognosen auf ihren geliebten Nordsee-Ort.
SPO: Ein Magnet für Touristen
Auf Facebook meldet sich eine Einwohnerin zu Wort, die dringend was loswerden möchte. Und diese Themen gehen vielen Menschen nahe. Sie ist mit ihren Feststellungen offenbar nicht allein.
„Sankt Peter-Ording ist mittlerweile ein großer Anziehungspunkt für Touristen. Dazu gehört auch die Gastronomie!“, stellt die Frau in ihrem Beitrag fest. Sie schreibt von der Problematik, dass es gemessen daran aber nicht genügend Wohnplätze für die Mitarbeiter gebe. Ihren Ärger macht sie deutlich: „Sie werden dringend benötigt, doch sie müssen auch irgendwo wohnen!“
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Jetzt kommt die Zeit, in der diese Probleme wieder besonders deutlich werden: wenn sich zu den etwa 4.000 Einwohnern der Gemeinde und den etwa 5.000 Zweitwohnungsbesitzern unzählige Tagesbesucher und Übernachtungsgäste gesellen.
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Das ist Sankt Peter-Ording (SPO):
- Der Küstenort Sankt Peter-Ording liegt im Südwesten der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein.
- Sankt Peter-Ording ist in vier Ortsteile gegliedert: Böhl, Bad, Dorf (Süd) und Ording. Dort leben insgesamt 3.997 Menschen.
- Nach den Übernachtungszahlen ist Sankt Peter-Ording in Schleswig-Holstein das führende Seebad auf dem Festland. 2019 zählte der Küstenort 1.617.211 touristische Übernachtungen.
- Sankt Peter-Ording hat als einziges deutsches Seebad eine eigene Schwefelquelle und trägt daher die Bezeichnung „Nordseeheil- und Schwefelbad“.
- Bekannt ist der Küstenort auch für seine Pfahlbauten am Strand.
- Von 1994 bis 1997 wurde in Sankt Peter-Ording die ARD-Serie „Gegen den Wind“ produziert.
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Wohnanlagen in Sankt Peter-Ording (SPO)
Wie die Einwohnerin feststellt, gibt es so einige leerstehende Häuser. Doch diese stünden nirgendwo zum Verkauf. „Ich finde es unfassbar traurig und auch unverschämt, dass keiner an diese Leute denkt!“
Damit macht sie auf ein Problem aufmerksam, dass auch an anderen Küstenorten und auf Inseln bereits Thema ist. So kämpft auch Sylt mit zu wenig Wohnraum auf der Insel (hier mehr erfahren).
„Es kommt bald keiner mehr, weil es keinen Wohnraum gibt. Dann müssen einige wieder schließen und so läuft das dann immer weiter“, prognostiziert die Einwohnerin. Und wenn es schließlich kaum noch Gastronomie gebe, verliere der Ort auch für Urlauber an Reiz.
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Bewohner von Sankt Peter-Ording (SPO) in Sorge
Wo Arbeitsstellen geschaffen werden, müsse auch genügend Raum zum Wohnen sein – ein Fakt, dem auch viele weitere Nordseebürger zustimmen.
Leute schreiben vom „Sylt-Effekt“ und „Versyltisierung“, jemand schreibt: „Sankt Peter-Ording ist ja schon das zweite Sylt.“
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Eine Frau berichtet in den Kommentaren von ihrem Sohn, der täglich lange pendeln müsse, weil er in SPO keine Wohnung finde. „Unfassbar traurig“, meint ein Kommentator.
Schon im vergangenen Jahr hatte sich Jürgen Ritter, der Bürgermeister von SPO, zur Lage geäußert. Die Zahl der Einwohner sei über die Jahre weitgehend gleich geblieben, sagt er. „Die hätten den Ort gern für sich“, sagt der damals neue Bürgermeister.
Die vielen Zweitwohnungsbesitzer unter den Einwohnern seien es aber auch, die für die hohen Immobilienpreise verantwortlich sind: „Das macht es denen, die hier arbeiten, unmöglich, Eigentum zu erwerben.“
Auch für die Dorfentwicklung und die -gemeinschaft werde das zum Problem. „Der Elektroinstallateur, der hier arbeitet, aber weiter in Tönning lebt, geht hier nicht zur Freiwilligen Feuerwehr. Der Sportlehrer am Gymnasium, der außerhalb wohnt, fehlt mir abends als Fußballtrainer.“ (lfs)