Sie stinken, sind giftig und können für Menschen und Tiere zur Gefahr werden: Zigarettenkippen machen einen Großteil der am Strand zurückgelassenen Abfälle aus. Rund neun Prozent aller Müllfunde an der Ostseeküste sind Zigarettenstummel, berichtet der Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Vor allem die nur schwer abbaubaren Filter aus Kunststoff werden am Strand immer wieder zum Problem. Denn die leichten Kippenreste landen durch Wind oder Regen meist schnell im Meer.
Strand: Mehr als 9000 Zigarettenstummel an einem Tag
Dort können sie großen Schaden anrichten. „So landen sie häufig in Seen, Flüsse oder auch im Meer, wo sie die Natur verschmutzen und die Tiere und Pflanzen gefährden“, heißt es in einer NABU-Meldung.
Die meisten Zigarettenfilter sind aus Celuloseacetat, das in der Natur nicht abgebaut werden kann. Es zerfällt stattdessen in kleinste Teile. Untersuchungen zufolge kann der Abbau des Kunststoffes bis zu zehn Jahre dauern. Auch das Nikotin und andere Giftstoffe wie Formaldehyd, Arsen und Blei geraten dadurch in die Gewässer.
Allein im Rahmen des deutschlandweiten Küstenputztages 2020 sammelten freiwillige Helfer mehr als 9300 Zigarettenstummel an den Stränden ein. Laut der Organisation „Ocean Coservancy“ waren die Kippen zwischen 2011 und 2018 die weltweit häufigsten Müllfunde bei Aktionstagen an der Küste. Wissenschaftler gehen zudem davon aus, dass jährlich rund 70 Prozent, also 4,5 Billionen Zigaretten, in der Natur landen.
Strand: Mehr Aschenbecher gefordert
Der NABU fordert in seinem Beitrag deswegen unter anderem strengere Kontrollen und Sanktionen gegen Menschen, die ihre Kippen achtlos am Strand oder an anderen Stellen in der Natur entsorgen.
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Auch könne mit mehr Aschenbechern gerade an gut besuchten Strandabschnitten das Problem angegangen werden (mik).