Verspätung, Ausfall, Chaos – auf Sylt geht es beim Bahn-Verkehr zurzeit drunter und drüber (wir berichteten). Bis zu minus acht Grad und etliche Menschen standen in den vergangenen Tagen verzweifelt an den Gleisen in Schleswig-Holstein.

In sozialen Medien melden sich Pendler, Urlauber und Einheimische wütend zu Wort. Sie stecken zum Teil über Stunden auf Sylt am Gleis fest, weil immer wieder Züge ausfallen. Und das Problem liegt nicht nur an Personalausfällen…

Sylt: Zitternde Menschen am Bahngleis

Von Sylt nach Niebüll sollen pünktlich zum eingekehrten Schneefall mindestens sechs Züge ausgefallen sein. Sobald ein Zug aufgetaucht war, hätten viele gar nicht mehr reingepasst, so berichten Betroffene in den sozialen Medien.

An Bahnsteigen in Keitum und Morsum gibt es keinen Schutz vor dem Wetter – einige Menschen standen lange Zeit bei Minus-Temperaturen am Gleis, in der Hoffnung, dass ein Zug sie bald nachhause bringen würde. In Kommentaren sprechen betroffene Bahn-Passagiere von einer „Zumutung“, nennen die Zustände zum Teil sogar „Menschenunwürdig“.

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Sylt: Zahlreiche Störungen auf den Strecken

Zahlreiche Störungen, Ausfälle und Verspätungen an einem Wintermorgen, dem 30. November. Die Gründe in der App sind Bekannte: Verspätete Bereitstellung des Zuges, Störung an der Oberleitung, gesperrte Gleise. Wenn eine Bahn kommt, wird vielfach von ausgefallenen Heizungen berichtet. Seit dem ersten Schnee am Dienstag (28. November) häufen sich bereits zahlreiche Störungen und es nimmt kein Ende.

Claus Ruhe Madsen, Kieler Verkehrsminister, sagt dem „shz“ dazu: „Ich bin natürlich nach wie vor höchst unzufrieden mit der Situation – vor allem die gestrigen Ausfälle auf der Marschbahn und die teils unzumutbaren Wartezeiten für Pendlerinnen und Pendler.“

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Sylt: Probleme mit der Infrastruktur

Hier würde ein größeres Problem zutage treten: Der Verschleiß der Netz-Infrastruktur der Deutschen Bahn. Wie der „shz“ berichtet, würde sich das Land gemeinsam mit der Landesverkehrsgesellschaft Nah-SH, den Bahnunternehmen und DB Netz ansehen, wo Verbesserungen möglich seien. Das sagte Dennis Fiedel von Nah-SH.

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Nur 7.670 Weichen von mehr als 11.000 in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen würden eine Weichenheizung haben. Auch das solle laut einer Bahnsprecherin gegenüber dem „shz“ weiter angegangen werden. Sie sagt: „Wir schauen uns die Weichenheizungen sehr genau an, inspizieren und warten sie regelmäßig. Alle Heizungen werden vor dem Wintereinsatz intensiv getestet.“ Mit eingefrorenen Weichen habe besonders Kiel seit Tagen große Probleme.