Sylt ist seit der Pandemie ein noch beliebteres Reiseziel geworden. Doch die Masse an Urlaubern bringt einiges an Problemen mit sich.
Eine davon könnte die Insel Sylt sogar zum Kollabieren bringen.
Sylt: So könnte man der Insel etwas Gutes tun
Nikolas Häckel ist fast seit sechs Jahren Bürgermeister der Gemeinde Sylt. In dieser Zeit hat der 47-Jährige viele Probleme gemeinsam mit der Hilfe von Bürgern und Urlauber überstanden, nun braucht Sylt mehr Zusammenarbeit.
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Neben Wohnungsnot gibt es noch ein Hauptproblem auf der Insel für die Insulaner, ebenso für viele Gäste.
Zu viele Autos auf der Insel! „Wir wissen alle, dass die Blechlawine unsere Innenstadt in Westerland zum Kollabieren bringt. Vor Corona waren wir schon auf dem richtigen Weg, indem wir den Gästen gesagt haben: Reist mit der Bahn an oder nutzt alternative Anreisemöglichkeiten“, so der Bürgermeister.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
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Sylt: Der Bürgermeister hat eine wichtige Botschaft
In der Pandemie wollen sich viele Gäste schützen, und sind deshalb lieber mit dem eigenen Auto auf der Insel unterwegs.
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Das bringt natürlich mehr Autos auf die Insel, besonders nach Westerland. In dem Ort testete die Gemeinde noch vor Kurzem ein neues Verkehrskonzept (MOIN.DE berichtete), über dem eine heftige Debatte entbrannte.
Die Menschen auf Sylt müssen laut Bürgermeister Häckel etwas lernen: „Dass sie auf einer Insel nicht für jeden Weg ihr Privatauto brauchen. Wir haben einen ÖPNV, kurze Wege und alternative Verkehrsmöglichkeiten“, so erzählt er es im Gespräch mit dem „Shz“.
Eine Reise mit der Bahn sei aktuell nicht zu empfehlen, weil sie wegen Verspätungen und ständiger Pannen einfach kein guter Reisepartner sei.
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Deswegen empfehlt Nikolas Häckel den Gästen: „Lasst euren Wagen auf Sylt stehen, wenn ihr angekommen seid. Mit dieser Bewusstseinsänderung, für die wir alle uns stark machen können, wäre schon viel gewonnen“.
Eine Geschwindigkeitsbeschränkungen wie Tempo-30-Zonen sei aktuell im Gespräch. Noch eine andere Lösung beschäftigt den Bürgermeister: „ob wir wieder ein Nachtfahrverbot in der Innenstadt Westerlands einführen„.
Man kann auch den Autozuganbietern sagen: „Macht weniger Umsatz, weil auch ihr eine Verantwortung für die Insel habt“, äußert er gegenüber der „Shz“.
Offen bleibt, was die Gemeinde noch tun kann, um die Verkehrssituation auf Sylt zu verbessern. (mae)