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Sylt: Beliebtes Wahrzeichen verschwindet – wegen Verletzungsgefahr

Sylt: Beliebtes Wahrzeichen verschwindet – wegen Verletzungsgefahr

Sylt Strand mit Urlaubern.jpg
© IMAGO / Chris Emil Janßen

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Sylt hat ein beliebtes Wahrzeichen weniger. Über hundert Jahre gehörte es fest zum Bild der Nordsee-Insel und war bei vielen Menschen ein beliebtes Fotomotiv.

Doch Sylt mach kurzen Prozess und entfernt das oft besuchte Wahrzeichen . Der Grund: Für viele Menschen wurde das „Kulturgut“ zur Gefahr.

Sylt: In Westerland rückten die Bagger an

Die Rede ist von den Buhnen vor Westerland. Mitte November rückten die Bagger an, um die Buhnen auf Höhe des Dorint-Hotels zu entfernen. Ihr Rückbau war bereits 2018 beschlossen worden.

Bis zum Jahr 2024 will der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) laut „SHZ“ 84 und damit nahezu alle Buhnen an der Sylter Küste abbauen.

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Für viele Touristen eine zu bedauernde Entscheidung, gehörten die Buhnen für sie doch zum „Kulturgut von Sylt“. Und auch viele Insulaner hatten heftig dagegen protestiert.

Rückbau der Buhnen auf Sylt sorgt für Diskussionen

Für die Stiftung Küstenschutz Sylt ist es jedoch der richtige Weg. „Das war eine gute, sachliche Entscheidung“, heißt es in einer aktuellen Information. „Man hatte mit der Errichtung der Buhnen die Hoffnung verbunden, dass diese Holzpfahl-Reihen den Sandabtrieb verhindern konnten.“

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
  • Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde

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Tatsächlich ist dem aber nicht so. „Die Bauwerke sind ökologisch betrachtet ein Fremdkörper“, sagt Frank Barten vom LKN zu „SHZ“. „Sie gehören einfach nicht zum natürlichen Sylter Sandstrand.“

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Und Helge Jensen von der Stiftung Küstenschutz Sylt machte schon 2017 darauf aufmerksam, dass „entstehende Sandablagerungen durch die Verwirbelung des Wellenschlages fortgespült wurden.“

Buhnen auf Sylt wurden zur Gefahr

Außerdem seien die Pfähle, die im Laufe der Jahrzehnte nicht nur aus Holz, sondern auch aus Beton und Stahl gefertigt wurden, zu einer Gefahr geworden. Auf den Holzbuhnen hätten sich Seepocken, so genannte Rankenfüßer, festgesetzt, an denen sich Badende zum Teil erhebliche Verletzungen zuzogen.

An den Stahlbuhnen sorgte laut „SHZ“ Rost und das salzige Wasser ebenfalls für messerscharfe Kanten, die für Schwimmer und Wassersportler eine hohe Verletzungsgefahr darstellten – insbesondere bei Flut.

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„Die Buhnen waren ein technisches Bauwerk an einer sandigen Küste, sie haben ihren Auftrag nicht erfüllt. Daher müssen sie auch wieder entfernt werden, damit der natürliche Zustand wieder hergestellt werden kann“, schreibt die Stiftung Küstenschutz Sylt.

Drei Buhnen auf Sylt sollen bleiben

Für alle Buhnen-Liebhaber gibt es jedoch auch eine gute Nachricht: Zumindest drei Buhnen sollen erhalten bleiben:

Die Buhne Nummer 149 zwischen der Käpt’n-Christiansen-Straße und Himmelsleiter, die Buhne Nummer 153 zwischen dem Sylt-Stadion und dem Campingplatz sowie die Buhne Nummer 162 südlich des Strandübergangs Oase zur Sonne.

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„Diese Entscheidung scheint etwas romantisch geprägt zu sein“, heißt es dazu von der Stiftung Küstenschutz Sylt. „Hoffentlich verletzt sich kein Mensch an den Buhnen-Resten.“ (mk)