Es ist eine Verkündung, die ausgerechnet zum Start der Urlaubs-Saison Sylt bis ins Mark trifft – und Urlauber gleich mit.

Denn der letzte Milchbauer auf Sylt, Jens Nielsen, muss aufgeben. Ein Macher vom alten Schlag, der ganze Generationen auf der Insel verwöhnte. Damit ist jetzt Schluss, eine Ära geht zu Ende…

Sylt: Kult-Hof ist dicht

Jens Nielsen ist der letzte Milchbauer auf Sylt – zumindest war er es bislang. Denn Nielsen hat nun seine Meierei auf Sylt geschlossen. Das betrifft zum Urlaubs-Start vor allem Eis-Liebhaber, die seine Milch in Form von kühlen Kugeln genießen durften.

Die Sylter Eismanufaktur veröffentlichte dazu einen emotionalen Post via Facebook, um sich zu bedanken. Für Jahre des Vertrauens, der guten Geschäftsbeziehung und natürlich vor allem für seine frische Milch, die so viele genießen durften.

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Sylt: Kunden zeigen sich bestürzt

„Jens Nielsen hat immer sein Wort gehalten und wir haben eine wunderbare Zusammenarbeit per Handschlag gehabt. Zum Abschied haben wir uns nochmal gesehen und es steckte in dieser Geschäftsbeziehung alle Emotionalität, welche unsere Eismanufaktur ausmacht“, verkünden die Eis-Macher. Das tut weh.

Geschäftsführer Detlef Fügelsen zeigt sich emotional. Vor 12 Jahren sei er aus Hamburg mit einem Mietwagen auf den Hof von Nielsen gefahren, sprach ihn einfach an, berichtet er. Der Beginn einer langen Beziehung, die sich für Sylt-Liebhaber vor allem in Fügelsens Eis-Kreationen in der Dünenstr. 3 in List zeigte. Kunden zeigen sich bestürzt – und nicht nur die.

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Sylt: „Meine Eiswelt geht gerade unter“

„Als kleiner Junge gab es nichts schöneres für mich als auf dem Hof zu helfen. Fast jeden Tag war ich da..“, berichtet der Cousin von Jens Nielsen wehmütig. Ein Lob an die Eismanufaktur schiebt er sogleich nach: „Aber selbst wenn eine tolle Sorte ersetzt werden muss – Euer Eis wird das Beste der Insel bleiben!“.

„Meine Eiswelt geht gerade unter…“, berichtet eine Frau, die offenbar stark um das Milcheis der Sylter Manufaktur trauert, dass es in dieser Form nie wieder geben wird. Immerhin haben sich die Eismacher dazu entschlossen, mit einer anderen Meierei zusammenzuarbeiten – und diese auch schon gefunden.

„Ein bisschen zum Weinen“ ist es trotzdem, wie ein Betroffener Kunde berichtet. Letztendlich freuen sich bei aller Trauer wohl trotzdem alle – über Wertschätzung, Dankbarkeit und unersetzbare Erinnerungen an Eis auf Sylt, das nun ein wenig anders schmecken wird.