Die Nordsee-Insel Sylt steckt voller atemberaubender Landschaften – kein Wunder, dass sie mit ihren Stränden und der rauen Natur bei vielen Urlaubern und Einheimischen punkten kann.
Selbst eine Wanderdüne gibt es auf Sylt. So groß wie die Dünen der afrikanischen Wüste ist diese zwar nicht und auch in Europa wird die Lister Wanderdüne (30 Meter) von der Dune du Pilat in Frankreich (80 Meter) oder der Rubjerg Knude in Dänemark (70 Meter) bei weitem überragt. In einem Punkt ist die Sylter-Düne europaweit allerdings trotzdem einzigartig und deshalb besonders schützenswert – sie bildet das größte zusammenhängende Wanderdünengebiet Europas. Doch die Sehenswürdigkeit stellt die Insel zunehmend vor ein Problem.
Sylt: Wanderdüne bedroht wichtige Straße
Denn die Düne von List wandert jährlich rund 10 Meter und hat in den vergangenen Jahren auf Sylt einiges unter sich vergraben.
Unaufhaltsam rollt sie über Weide- und Ackerflächen, verschluckt sogar ganze Häuser. Damit wichtige Verkehrsverbindung nicht auch unter ihrem Sand verschwinden, wurden schon ganze Straßen versetzt.
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Dieses Problem droht der Insel in den kommenden Jahren erneut. Laut „Abendblatt“ nähert sich die südlichste der Wanderdünen langsam der L24. Nach Angaben des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein könnte die Düne von List die wichtige Straße bereits in 19 Jahren unter sich begraben haben.
Sylt mit irrem Plan für Wanderdüne
Die Straße zu versetzten, ist in diesem Fall allerdings nicht so einfach. Eine bessere Lösung sei deshalb ein Tunnel, der die L24 überdacht. „Das wäre weltweit der erste Tunnel, den man baut, bevor der Berg kommt“, erklärt Meeresbiologe und Dünenexperte Karsten Reise. Auf diese Weise könne die Düne über die Straße hinweg wandern. Laut Experte „die dünenfreundlichste Lösung“.
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Der Lister Bürgermeister Ronald Benck hält das Projekt allerdings für zu teuer. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Land Schleswig-Holstein für die Bau- und Wartungskosten für einen Dünen-Tunnel aufkommt“, erklärt er gegenüber dem „Abendblatt“. Für ihn käme deshalb nur eine Bepflanzung der Düne in Frage. Diese würde die Düne am Wandern hindern.
Mit der Einzigartigkeit der Düne auf Sylt wäre es dann allerdings vorbei.