Veröffentlicht inNorddeutschland

Sylt: Mann muss ansehen, wie Insel-Institution plattgemacht wird! „Was ist bloß hier los?“

Sylt: Mann muss ansehen, wie Insel-Institution plattgemacht wird! „Was ist bloß hier los?“

Keitum Sylt.jpg
In Keitum auf Sylt hat ein Mann eine traurige Beobachtung gemacht Foto: imago images

Immer wieder kommt es auch auf der beliebten Insel Sylt zu Abrissen und Neubauten. Überall auf dem Lieblings-Eiland der Deutschen wird fleißig gebaggert und gebaut.

Ein besonders traditionsreiches Gebäude im Ort Keitum gehört in seiner jetzigen Form schon bald der Vergangenheit an. Das Verschwinden eines historischen Restaurants beschäftigt derzeit viele Menschen auf Sylt (MOIN.DE berichtete).

Sylt: „Fisch-Fiete“ wird abgerissen

Bereits seit Längerem laufen die Abrissarbeiten an dem Friesenhaus und ehemaligem Fischrestaurant „Fisch-Fiete“. Das weiße Gebäude mit seinem Reetdachhaus und den schnuckeligen Fenstern soll Neuem weichen. Viele Sylter und Besucher, die hier früher einkehrten, beobachten die Entwicklung voller Traurigkeit.

+++ Ostsee: Experten schlagen Alarm! Diese Branche steht vor dem Aus +++

„Ich habe heute den Abriss einer ehemaligen Sylter Institution sehen müssen: ‚Fisch-Fiete‘ in Keitum. Das ehemalige Top-Lokal in historischen Gemäuern in dem urigen Fischer- und Kapitänsdorf Keitum. Was ist bloß hier los?“, schreibt ein Mann auf Facebook, der zugesehen hat, wie Bagger dem Haus zu Leibe rücken.

„Es kann doch nicht so weiter gehen, dass solche einmaligen Orte dem Streit zwischen Behörden und Inhabern zum Opfer fallen und von finanzstarken Projektentwicklern mal eben erneuert – sprich abgerissen und neu erbaut – werden. Hier gehen Jahrhunderte an Sylter Geschichte verloren. Ich bin enttäuscht und traurig über diese Entwicklung“, berichtet er weiter.

+++ Sylt: Wer diese irren Aufnahmen sieht, ahnt, was der Insel in diesem Jahr noch droht +++

Im Herbst 2016 schloss das ehemalige Fischrestaurant für immer seine Türen. Nach einem langen Streit zwischen Betreiber und Behörden, gab der Wirt schließlich auf. Die historische Fassade des Gebäudes soll nun zwar erhalten bleiben. Was genau mit dem Haus passiert, ist allerdings noch unklar.

—————

Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
  • Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt

—————

Sylt-Fans sind enttäuscht

Auf Facebook sammeln sich unter dem Beitrag des Mannes enttäuschte Reaktionen. Menschen sind traurig, dass ein wichtiges Stück Insel-Geschichte verschwindet.

+++ Norderney: Hässliche Schandflecken auf der Insel sollen weg! „Trist und grau am Straßenrand“ +++

—————

Das sind die nordfriesischen Inseln:

  • Die nordfriesischen Inseln liegen vor der Westküste Schleswig-Holsteins im nordfriesischen Wattenmeer, einem Teil der Nordsee.
  • Neben den größeren Inseln Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm und Nordstrand gibt es kleinere sogenannte Halligen.
  • Sie alle gehören zum Kreis Nordfriesland.

—————

„Hoffentlich ist wenigstens das Interieur, sprich Kacheln usw, gerettet worden! Falls noch nicht geschehen, bitte sofort hin und helfen!“, kommentiert eine Frau.

„So traurig! Ich war da so oft mit meinen Mann, der das Gott sei Dank nimmer sehen muss“, schreibt eine andere. „Unfassbar“, findet ein weiterer Sylt-Fan.

+++ Sankt Peter-Ording: Kilometerlange Rauchwolken über der Nordsee! „Bedrückendes Erlebnis“ +++

————–

Mehr News von Sylt:

————–

Wie es mit dem ehrwürdigen Gebäude jetzt weitergeht, bleibt abzuwarten. Zuletzt hieß es, dass ein Bauantrag vorliege, nach dem das ehemalige Lokal in Dauer- und Ferienwohnraum umgebaut werden sollte. Dieser Antrag wurde jedoch zurückgezogen. Eine Begründung dafür wurde laut „shz.de“ nicht angegeben. (mik)