Das Drama um die Verkehrsanbindung der Insel Sylt fordert ihr nächstes Opfer. Wie lange kann diese Entwicklung noch gut gehen?
Die Marschbahn sorgt seit Monaten für heftigen Unmut bei Pendlern im Norden. Auf der Strecke Richtung Sylt nehmen Zugausfälle, Verspätungen und Störungen mittlerweile die Überhand. Grund genug für immer mehr Berufstätige auf der Nordsee-Insel, dieser den Rücken zu kehren.
Sylt: Verabschiedung von der Insel
Es sind zwei gravierende Probleme, die hier zusammen kommen: Wohnungsraum ist knapp auf Sylt, doch der Pendel-Verkehr vom Festland ist ebenfalls in einem desolaten Zustand. Viele Berufs-Pendler sehen keine andere Lösung, als ihren Job auf der Insel aufzugeben –zu groß sind die täglichen Strapazen. Der Kündigungs-Welle sind bereits Geschäfte, wie die Backstube in Niebüll zum Opfer gefallen (MOIN.DE berichtete).
In einem Forum für Pendler berichtet nun eine weitere Frau, dass sie die Reißleine ziehen müsse. All die Zugausfälle, Signalstörungen, hohe Auslastungen der Züge und die langen Wartezeiten hätten sie schlichtweg ausgelaugt. Sie sieht keinen anderen Ausweg, als der Insel den Rücken zu kehren.
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Sylt: „Situation verbessern“
Gerade in den Sommermonaten sind die Züge rappelvoll, was den vielen Pendlern das Leben nicht leichter macht. Die Folge: Immer mehr geben ihren Arbeitsplatz auf der Insel auf. Das Geschäftssterben aufgrund von Personalmangel ist längst allgegenwärtig auf Sylt. Auch der Gemeinde ist die Kritik vieler Pendler seit langem bekannt. „Wir als Gemeinde, teilen den Frust der Menschen in diesem Kontext“, erklärte ein Sprecher auf Anfrage von MOIN.DE.
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Auch Alternativ-Lösungen, wie eine Auto-Verbindung wurden bereits überlegt, jedoch ohne großen Erfolg (wir berichteten). Die Insel-Gemeinde verspricht: „Für die zahlreichen Pendler vom Festland, die hier auf der Insel beruflich tätig sind, unternehmen wir selbstverständlich alles in unserer Macht Stehende, um die Situation zu verbessern.“