Die Nordseeinsel Sylt steht vor gewaltigen Herausforderungen. Baustellen, Streiks und zahllose Ausfälle: Viele Pendler sind nur noch genervt von der Marschbahn. Nun werden vermehrt Forderungen nach einer Autoverbindung mit dem Festland laut. Doch was sagen die Verantwortlichen dazu?
Die Auswirkungen des Bahnchaos betreffen längst schon das öffentliche Leben auf Sylt. So hatte zuletzt auch die letzte Filiale der „Niebüller Backstube“ bei ihrer Schließung unter anderem darauf verwiesen, dass Personal vom Festland nur eingeschränkt auf die Insel gelangen könnte (MOIN.DE berichtete). Im Gespräch mit unserer Redaktion lässt die Gemeinde jetzt durchsickern, wie es weitergehen soll.
Sylt: Forderung nach Auto-Verbindung zum Festland
Der Fachkräftemangel macht auch Geschäften auf Sylt zunehmend das Leben schwer. Umso ärgerlicher ist es, dass gerade die Unzuverlässigkeit der Bahn dringend benötigtes Personal vom Festland abschreckt – die tägliche Anreise mit dem Zug beschreiben viele als chaotisch. Der Vorschlag einiger Bewohner und Urlauber: eine Autoverbindung zum Festland aufbauen.
Die Meinungen der Öffentlichkeit zu diesem Vorschlag sind gespalten. Viele sehen eine solche Maßnahme als dringend notwendig an, da kein Verlass auf die Deutsche Bahn sei. „Es wäre in meinen Augen definitiv die beste Lösung“, erklärt ein Mann. Andere sehen den Vorschlag mehr als kritisch und sorgen sich vor einem höheren Verkehrsaufkommen auf Sylt. Eine Frau findet: „Wenn das passiert, wird die Insel überrannt.“ Jemand anderes ergänzt: „Noch mehr Autos wären eine Katastrophe.“ Doch was sagt die Gemeinde?
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Sylt: „Teilen den Frust der Menschen“
Auf Anfrage von MOIN.DE erklärt die Gemeinde: „Wir sind auf eine funktionierende Marschbahn angewiesen und alle, so auch wir als Gemeinde, teilen den Frust der Menschen in diesem Kontext.“ Ein Autodamm komme dennoch nicht infrage, „allein schon deshalb nicht, weil wir gar keinen Einfluss auf die Strecke haben, die sich im Besitz der Deutschen Bahn befindet“, erklärt der Sprecher weiter. Die Bahn wird sicherlich kein Interesse daran haben, ihre lukrative Einnahmequelle aufzugeben…
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Obwohl ein Autodamm, nach Vorbild der dänischen Nachbarinsel Røm, in den Augen vieler Urlauber und Pendler ein Gewinn wäre, ist es mehr als kritisch zu sehen, dass die Bahn etwaige Bestrebungen unterstützen würde. Außerdem sind auch die Sorgen um einen zunehmenden Verkehrsbetrieb und daraus resultierenden Parkplatzmangel und Luftverschmutzung mehr als ernst zu nehmen. Was bleibt, ist das weiterhin ungelöste Problem des Personalmangels, der Unternehmer und Gastronomen weiter vor große Herausforderungen stellen wird.
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