Auf der Nordsee-Insel Sylt spitzt sich die Lage weiter zu! Bewohner und Verantwortliche sind zunehmend in Sorge.
Der Hafen von Hörnum auf Sylt ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Zwei Molen sind schon länger gesperrt. Nun kommt eine weitere Hiobsbotschaft hinzu.
Sylt: Existenz gefährdet
Muschelzüchter und Ausflugsschiffer sehen die Existenz des Hafens Hörnum auf Sylt gefährdet. Nachdem wegen des schlechten baulichen Zustandes des Hafens in den vergangenen Jahren bereits das Betreten der Nordmole untersagt und die Nutzung der Südmole eingeschränkt wurde, hat die zuständige Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) am Mittwoch weitere Nutzungseinschränkungen an der Westkaje angekündigt, wie die Reederei Adler-Schiffe und die Erzeugerorganisation der schleswig-holsteinischen Muschelfischer gemeinsam mitteilten.
„Wir befürchten, dass durch politische und behördliche Unzulänglichkeiten die Existenz des Hafens Hörnum grob fahrlässig aufs Spiel gesetzt wird“, sagten Reederei-Geschäftsführer Sven Paulsen und der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft Heinz Maurus.
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Sylt: 50 bis 60 Millionen Euro
Bereits seit vielen Jahren läuft die Diskussion über die Zukunft des Hafens Hörnum, der ursprünglich als Nothafen unter der Regie des Bundes betrieben wurde. Die Sanierungskosten werden auf mindestens 50 bis 60 Millionen Euro geschätzt. Hörnums neuer Bürgermeister Udo Hanrieder hatte Anfang März angekündigt, die Sanierung und den Ausbau des Hafens voranbringen zu wollen (MOIN.DE berichtete).
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Für die Hälfte der Sanierungskosten gibt es demnach eine Zusage vom Bund, diese zu übernehmen. Die andere Hälfte muss die Gemeinde dem Bericht zufolge selbst aufbringen, nachdem das Land eine in Aussicht gestellte Förderung von etwa zehn Millionen Euro erst einmal wieder einkassiert habe.
Maurus und Paulsen forderten die Verantwortlichen auf, „jetzt alle Möglichkeiten zum Erhalt des Hafens auszuschöpfen“ und dies schnell umzusetzen. Denn ohne den Hafen sei Hörnum touristisch ärmer. Der Hafen sei Ausgangspunkt zur Erkundung der Inseln und Halligen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Umschlagplatz für die Sylter Miesmuscheln, die im Nationalpark vor Hörnum gezüchtet und aufgezogen werden. (dpa)