Sylt steht für eine ganz eigene Mischung: raue Nordsee, edle Boutiquen, lange Strände und ein Publikum, das von Prominenten bis zu Tagesgästen reicht. Wer sich hier gastronomisch behaupten will, braucht mehr als nur ein gutes Konzept – gefragt sind Erfahrung, Leidenschaft und ein Gespür für die Eigenheiten der Insel.
Pius Regli, Betreiber des renommierten Kampener Restaurants „Manne Pahl“, hat hier mit seiner Familie im Herbst 2024 ein neues Kapitel aufgeschlagen. In einer Dünenlage bei Westerland haben sie das Strand-Bistro „Pius on the Beach“ eröffnet. Für den 70-Jährigen war es ein lang gehegter Wunsch.
„Pius on the Beach“ in den Sylter Dünen
Der Impuls kam beim Familienessen. Zusammen mit Tochter Sarah und deren Lebensgefährten Björn Lieken wurde über die Saisonbilanz gesprochen – und über die Langeweile, die nun drohte. Dann kam das Gespräch auf eine Ausschreibung des Tourismus-Service Sylt: Ein leer stehendes Bistro direkt an einem Strandaufgang bei Westerland. Die Entscheidung fiel schnell. „Da müssen wir uns bewerben, das dürfen wir uns nicht entgehen lassen“, sagte Lieken dem „Hamburger Abendblatt“.
Der Zuschlag ging an das Konzept von Familie Regli. Björn Lieken war federführend bei der Konzeption, Planung und Umsetzung – inklusive Eigenleistung beim Bau. Er macht klar, dass es sich beim „Pius on the Beach“ nicht um eine klassische Strandbude handelt. Mit einer „Pommes/Cola-Bude“ ziehe man heutzutage keine Wurst mehr vom Teller – schon gar nicht im anspruchsvollen Umfeld einer Nobel-Insel. Stattdessen gibt es bei ihnen neben Currywurst auch „Nachos con Carne“ oder „Thunfisch-Tataki mit Chillimayonaise“.
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Die Speisekarte bleibt bewusst überschaubar, passt auf eine DIN-A3-Seite. Auch beim Ambiente wurde reduziert gedacht. „Es sollte ein Laden werden, in dem wir uns auch selbst gern aufhalten“, beschreibt Lieken das Grundprinzip. Das Außenareal umfasst acht Strandkörbe, Holzmöbel und vier Gastro-Schirme. Insgesamt bietet der Außenbereich 40 Plätze. „Unser Sahnestück zum Chillen“, nennt es Geschäftsführer Lieken.
„Die Leute sollen zu Fuß oder auf’m Rad kommen!“
Trotz fehlendem Blick auf die See zeigt sich Pius Regli optimistisch: „Es ist mit Sicherheit die inselweit beste Lage für ein Strandbistro ohne Meerblick“, sagt er. Das Bistro liegt an einem stark frequentierten Strandaufgang zwischen Nordseeklinik und ehemaliger Inselbahntrasse. Autos bleiben außen vor. Regli stellt gegenüber dem Abendblatt klar: „Die Leute sollen zu Fuß oder auf’m Rad kommen – fertig.“
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Noch ist nicht alles fertig. „Wir befinden uns in einem Lern- und Entstehungsprozess“, sagt Regli. Die Anfangsmonate seien ein Testlauf gewesen. Erst seit kurzem ist der Wintergarten vollständig überdacht. Die Baukosten lagen im niedrigen sechsstelligen Bereich – höher als geplant. Dennoch sei das Geschäft „wahnsinnig gut“ angelaufen.
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