Zwischen Urlaubern und Einheimischen kommt es auf Sylt des Öfteren zu einem Disput. Uneinigkeiten können schnell mal im Streit enden.

Doch nicht nur die Urlauber, auch Bewohner der Nordsee-Insel Sylt halten sich nicht immer an alle Regeln. Damit bringen sie die Natur und Tiere teilweise in große Gefahr.

Regelverstöße auf Sylt

Jürgen Wolf-Diedrichsen und Stella Kinne können ein Lied davon singen. Der Besitzer einer Schafherde mit 170 Muttertieren und die Rangerin ärgern sich regelmäßig über die Nichteinhaltung von Regeln, schreibt die Sylter Zeitung. Zum Schutz der Tiere – nicht nur der Schafe, sondern auch der Seehunde und Vögel – herrscht vielerorts auf Sylt Leinenpflicht für Hunde, doch an die wird sich nicht immer gehalten.

Stella Kinne, die mit ihrem Job als Rangerin für die Sicherung der Lebensqualität aller Bewohner des Naturschutzgebiets ist, weist die Hundehalter immer wieder auf die Leinenpflicht hin. „Und dann hört man nur Ausreden! Davon wusste ich nichts, mein Hund jagt nicht…“, erklärt Jürgen Wolf-Diedrichsen im Gespräch mit der Sylter Zeitung.

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Sylt: Hundebesitzer gehen zu weit

„Standard-Ausreden“, stimmt Stella Kinne zu. „Manche Leute sind einsichtig, andere werden patzig, beleidigend oder handgreiflich. Jürgen ist sogar schon getreten und geschubst worden“, heißt es weiter. „Einmal hat mich auch ein Hund angegriffen, der zwei Schafe wie im Blutrausch zu Tode gebissen hatte. Während der Besitzer hilflos in den Dünen stand. Das macht mich so was von wütend! Auch wenn die Hundehalter die Tierarztrechnung, das sind schnell 1.000 Euro, zahlen beziehungsweise in diesem Fall den finanziellen Wert der Schafe ersetzen müssen“, berichtet der Sylter Hirte von dem erschreckenden Erlebnis.

Jürgen Wolf-Diedrichsen und Stella Kinne bringen jeden Verstoß gegen die Leinenpflicht zur Anzeige. Um ausreichend Beweise zu haben, hat die Rangerin mittlerweile eine Kamera an ihrer Jacke angebracht. „Sie ist immer an. Weil ich vorher nicht weiß, ob ein Gespräch eskaliert. Wenn die Angesprochenen einsichtig sind, lösche ich die Aufnahme. Wenn nicht, ist sie ein Beweisstück für die Anzeige bei der Polizei“, erklärt sie.

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Neben der Anzeige gibt es für jeden Hundehalter, der sich nicht an die Leinenpflicht hält, Betretungsverbot für den Ellenbogen. In letzter Zeit nehmen die Regelverstöße zu, berichtet Jürgen Wolf-Diedrichsen abschließend. Dazu gehört auch, dass sich Spaziergänger in den Dünen herumtreiben.