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Sylt: Nach Nazi-Skandal in Nobel-Bar – jetzt ermittelt der Staatsschutz

Widerliche Szenen! Ein Video, das auf Sylt entstanden sein soll, zeigt Feiernde, die Nazi-Parolen grölen. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

u00a9 IMAGO / localpic

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Es sind widerliche, bizarre Szenen, die sich offenbar am Pfingstwochenende auf Sylt zugetragen haben. Eine Gruppe von Feiernden in der bekannten „Pony“-Bar stimmt ausländerfeindliche Gesänge an, ein Mann zeigt wohl den Hitler-Gruß. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

Zum Party-Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino singen Gäste der „Pony“-Bar auf Sylt „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“. Parolen, die seit Monaten das Liebeslied pervertieren. Die Polizei prüft das Video derzeit noch auf Echtheit, Ermittlungen gegen die Personen im Clip laufen bereits.

Sylt: Video vielfach geteilt

Das Video, das auf skandalöse Weise verfassungsfeindliche Symbole und Nazi-Parolen zeigt, wurde vielfach in den sozialen Medien geteilt. Der Aufschrei ist riesig – nicht nur wegen scheinbar offenen Rechts-Verstößen, sondern auch, weil die Insel der „Reichen und Schönen“ einen besonders bitteren Beigeschmack bekommt (wir berichteten).

Hellhäutige, teuer gekleidete Menschen frönen ausgelassener Party-Stimmung und machen sich Ausrufe gemein, die bereits in einschlägigen Nazi-Kreisen so gefallen sind. Ein Mann deutet sogar mit seinen Fingern einen Hitlerbart auf der Oberlippe an.

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Sylt: Fall für den Landtag

Gegen die Personen, die im Video zu sehen sind, das laut Polizei sehr wahrscheinlich echt ist und den Behörden am Donnerstag, den 23. Mai zugespielt wurde, laufen Ermittlungen. Ersten Hinweisen gehe man bereits nach, heißt es von der Polizei Flensburg. Dazu wird der Fall wohl schon bald im Kieler Landtag auf die Tagesordnung kommen.

Die SPD-Fraktion im Landtag von Schleswig-Holstein gibt an, den Vorfall in den Innen- und Rechtsausschuss zu bringen. Niclas Dürbrook, Sprecher der SPD-Fraktion für innere Sicherheit, findet klare Worte: „Solche Parolen haben in Schleswig-Holstein nichts verloren. Man braucht nicht allzu viel Empathie, um nachvollziehen zu können, welche Wirkung solche Aktionen auf Menschen mit Migrationshintergrund haben können.“


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Sylt: Namen liegen auf dem Tisch

Die Betreiber der „Pony“-Bar auf Sylt haben sich ebenfalls zu den üblen Szenen geäußert. „Liebe Freunde, auch wir haben gerade den Post gesehen und sind tief schockiert“, heißt es via Statement. Für die Betreiber ist im „Pony“ „jeder Gast, unabhängig von der Ethnie“, herzlich willkommen. „Hätten wir von diesem Vorfall gewusst, hätten wir die betreffenden Gäste selbstverständlich des Hauses verwiesen. Es gibt keinen Platz für Rassismus!!!“

Die Namen „von diesen Nazis“ seien den Betreibern kurz nach dem Post in den sozialen Netzwerken „zugespielt“ worden. Damit liegen sie sicher auch bei den Behörden – die Ermittlungen laufen.