Auf Sylt wiederholen sich vielleicht schon bald Szenen, die so manch Urlauber lieber nicht nochmal erleben würde (wir berichteten) – Punks, Aktivisten und Protestler sind zurück!
Vor allem die Gruppe „Aktion Sylt“ übt scharfe Kritik an Verhältnissen auf der beliebten Urlaubs-Insel. Ein Statement schlägt nun unerwartete Wellen…
Sylt: „Das geht gar nicht in Ordnung“
Was hier für viele Urlauber wohl gar nicht in Ordnung geht, sind Massen von Punks, die sich mal wieder auf die Fahne geschrieben haben „Sylt für alle“. Mitsamt Zelten, reichlich Ausrüstung und bunten Irokesen richteten Punks ein Protest-Camp auf der Festwiese zwischen Gewerbegebiet und Flughafen ein – und das sogar mit Genehmigung vom Kreis Nordfriesland. Hier wird nun gegrölt, gesungen und getrunken. Eine Aussage lässt aber auch viele Kritiker mitgehen.
„Auf Sylt zeigt sich besonders stark, dass Leute hier zwar arbeiten, aber es sich nicht mehr leisten können hier zu wohnen und deswegen vom Festland täglich rüberpendeln müssen […] das geht gar nicht in Ordnung“, sagte Marvin Bederke von der Gruppierung „Aktion Sylt“ dem NDR. Die Gruppe will ein Augenmerk auf eine fortschreitende Spaltung der Gesellschaft richten.
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Sylt: Unerwartet viel Zustimmung
„Insulaner werden durch Gentrifizierung vertrieben, die Reichen schotten sich ab“, behaupten sie auf ihrer Website. Damit sprechen sie nicht nur real existierende Probleme an (MOIN.DE berichtete), sondern sprechen vielen unbeteiligten aus der Seele.
„Es ist höchste Zeit dass die Insulaner auch wieder auf ihrer Insel leben können!“, stellt eine Frau via Facebook klar. Weitere Reaktionen zeigen, wie sehr die Aussage von Bederke ins Markt trifft.
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Sylt mit heftigen Problemen
„Vom Prinzip her hat er ja recht“, meint ein Mann und erntet reichlich Zustimmung. Dass Kritiker des Protest-Camps mitsamt seinen Akteuren wiederholt behaupten, die jungen Menschen sollten „erst einmal etwas leisten“, finden viele problematischer als das Camp selbst.
Denn mit der Gegnehmigung des Protest-Camps entsprechen die jungen Menschen auf Sylt den Auflagen. Eine Frau formuliert es deutlich: „Dann engagieren sich diese jungen Menschen politisch, organisieren Camps um auf Misstände hinzuweisen, übernehmen Verantwortung.“ Klar ist: Aufmerksamkeit haben die jungen Wilden auf Sylt allemal.