Erst kürzlich machte ein mutmaßlich geheimes Dokument in den sozialen Netzwerken die Runde, es ließ Schlimmes befürchten. Der nächste Protz-Klotz auf Sylt? Und das auf Kosten eines echten Kult-Lokals…

Jetzt gibt es traurige Gewissheit: Auf Sylt rollen mal wieder die Bagger, Tradition muss Neuem weichen. Das finden viele Insel-Kenner gar nicht witzig…

Sylt: Abriss abgesegnet

Ein Antrag für den Bau eines „Geschäftshauses mit zwei Einzelhandelsgeschäften, einer Schank- und Speisewirtschaft, einer Schank- und Speisewirtschaft mit kulturellem Zweck, einer Wohnung und Räume für freie Berufe“, brachte Sylt-Liebhaber bereits um den Verstand (wir berichteten). Jetzt ist klar: wo das „Rauchfang“ steht, bleibt in Kürze nur noch Schutt.

Das kultige Lokal in der Whisky-Straße auf Sylt wirbt aktuell noch mit dem „kleinen Reetdachhaus am Strönwai“ – doch genau das wird jetzt platt gemacht. Der Bauausschuss Kampen veröffentlichte nun das, was seit Monaten in der Gerüchteküche der Insel brodelt: Das Szene-Lokal macht nicht nur dicht, es wird abgerissen. Ende, Aus, vorbei!

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„Sylt schafft sich ab“

Immerhin soll die Lücke, die in der „Whisky-Straße“ auf Sylt entsteht, schnell gefüllt werden. Mit dem erwähnten „Geschäftshaus“ samt Einzelhandel und Gastronomie. An den Charme eines alten Friesenhauses mitsamt Reetdach und reichlich Lokalkolorit wird der schicke Neubau angesichts der Planungen aber wohl nicht herankommen. Der Frust ist nicht nur auf der Insel selbst groß.

„Sylt schafft sich ab“, wettert es derzeit von allen Seiten, die sozialen Netzwerke sind voll mit dem markanten Ausspruch. In Trauer um das „Rauchfang“ mischen sich Frust und Wut. Insbesondere die Entscheidungsträger bekommen ihr Fett weg. Die einhellige Meinung: Sylt verliert seinen Charme, sein Flair, das die Insel einzigartig macht.

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„Da geht mal wieder ein Teil unserer schönen Zeit dahin“, verkündet eine Frau auf Facebook, etliche Sylt-Liebhaber schließen sich ihr an. „Ein Stück Sylter Geschichte geht verloren“, heißt es, „nach so vielen Jahren“. Doch auf Befürworter des Abrisses finden sich. „Energetisch sauberer“ und „moderner“ werde schließlich gebaut, merken sie an. Ein altes Friesenhaus kann mit modernen Energie-Standards nicht mithalten, so viel ist sicher. Doch was nützt der schönste Klotz, wenn er keine Geschichte hat?