Ein paar Wochen lang stand das Protestcamp der Punks vor dem Westerländer Rathaus auf Sylt und sorgte für viel Frust bei den Einheimischen (MOIN.DE berichtete).
Lange vermutete man, dass sich die Punks mit dem Ende des 9-Euro-Tickets von selbst wieder aus dem Staub machen würden. Es kam anders. Der Kreis Nordfriesland lehnte nun eine Verlängerung der am vergangenen Mittwoch ausgelaufenen Genehmigung für das Camp im Rathauspark ab (MOIN.DE berichtete). Das sorgte für Jubel bei den Einheimischen. Doch was die Punks auf Sylt nun unternehmen wollen, wird ihnen gar nicht gefallen.
Sylt: Punks haben mehrere Pläne
Gegenüber MOIN.DE verriet ein Sprecher der Punks schon am Wochenende, dass sie nun einen Verein auf Sylt gründen wollten.
Doch nach dem Camp-Stopp holen die Punks nun richtig zum Gegenschlag aus: „Wir haben geklagt. Wir nutzen die Gesetzeslage. Es gibt Anwälte, die uns unterstützen. Wir brauchen eine Verlängerung. Wir haben die Entscheidung der Ablehnung am Dienstag um 18 Uhr bekommen. Da bleibt uns keine Zeit fürs Räumen“, sagt Jörg, einer der Veranstaltern des Protestcamps im Gespräch mit MOIN.DE.
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Doch das ist nicht alles: „Wir sind mehrere Gruppen von Aktivisten. Eine Gruppe will ein Protestcamp in Kampen veranstalten und anmelden. Wir haben in Westerland viel genervt, nun wollen wir es in Kampen machen“, sagt Jörg.
Kampen – die Perle der Insel. Der Ort, den die Reichen besonders lieben.
Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
Punks wollen länger auf der Insel bleiben
„Die Gemeinde weiß, dass wir nicht weg gehen wollen. Wir hatten ein Gespräch mit dem Bürgermeister und dem Polizeichef auf Sylt. Die Polizei hat uns einen Schutz gegeben, sie werden uns nicht räumen. Viele Leute wollen auf Sylt bleiben“, sagt er.
Jörg weiß, dass er und seine Gruppe nicht auf Sylt willkommen sind. „Die Gemeinde will nicht, dass wir weiter protestieren, weil viele sich gestört fühlen. Aber wir sind ein politischer Betrieb, wir müssen nicht gefallen. Wir haben ein hübsches Wohnungspaket aufgestellt. Mit dieser Forderung bringen wir Sylt nach vorne“, erzählt er im Gespräch mit MOIN.DE.
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Ob die Punks auf Sylt wirklich langfristig bleiben werden, durch die Verlängerung des Protestcamps, über den Verein oder eine anderes Protestcamp, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.