Auf Sylt verhärten sich seit einiger Zeit die Fronten. Einheimische und Gastronomen haben bereits eine harte Zeit durch Corona-Beschränkungen hinter sich. Anwohner werden dazu durch steigende Mieten und Immobilien-Preise verdrängt.
Zweifelhafte Bauprojekte auf Sylt sorgen derzeit für massive Kritik (>>> hier mehr lesen) und an anderer Stelle verwahrlost die beliebte Urlaubs-Insel. Eine Anwohnerin klagt nun an – und trifft einen Nerv.
Sylt: Matsch, Dreck und Fassungslosigkeit
In Westerland wurden zuletzt massig Steuergelder für „Verkehrsberuhigungszonen“ in die Hand genommen. Nicht nur Anwohner sahen fassungslos zu, wie die Gemeinde das Geld mit vollen Händen ausgab, nur um wenig später vor den Trümmern des Projekts zu stehen.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Seit Monaten liegt gleichzeitig ein Platz in Westerland völlig brach – nun platzt einigen Syltern der Kragen. Es sind wahrlich traurige Bilder, die sich Passanten bieten. Mitten im Ortskern hat eine Anwohnerin Bilder aufgenommen, die irritieren: Eine vom Regen aufgeweichte Wiese, die wenig einladend ist.
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Eigentlich ein Ort zur Erholung, wäre er nicht in einem so üblen Zustand. Ein kleiner Bagger und Material zur Absperrung des Platzes liegen bereit. Doch nur aufgeworfene Erde und einige Pfützen sind auf der Fläche zu sehen.
Wut auf Sylt – Gastronomen und Anwohner auf der Palme
„Für die Badegäste veranstaltet man für drei Wochen einen Wintermarkt in der Neuen Mitte und wir – Einheimische, Ladenbetreiber und Gastronomen – schauen nun seit 3 Monaten auf diesen verwüsteten Platz.“ schreibt eine wütende Insulanerin auf Facebook. Die Urlaubssaison startet so langsam auf der beliebten Nordsee-Insel, doch Erholung oder wenigstens einen schönen Anblick verspricht die Fläche im Ortskern nicht.
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„Wie lange müssen wir uns eigentlich diesen Schandfleck noch ansehen?“ fragt die aufgebrachte Frau und gibt an, sie habe bereits versucht, mit dem zuständigen Bauamt in Kontakt zu treten – vergeblich.
Die zertrampelte Wiese sei „geschäftsschädigend“ ist unter den Reaktionen zu lesen. Eine andere Frau ist sich sogar sicher, Westerland werde immer unansehnlicher. „Was für eine Schande“ meint ein Mann und reiht sich mit seiner Äußerung in eine Flut von Kommentaren ein, die nicht weniger deutlich sind.
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Ob Urlauber, die schon bald in großer Zahl auf die Insel strömen werden, den „Schandfleck“ ebenso kritisch sehen, bleibt abzuwarten. Doch eins ist klar: Viele Sylter haben wohl genug von der Baupolitik ihrer Gemeinde. Vor Ort fand noch vor Kurzem der beliebte „Wintermarkt“ statt – doch nach drei Monaten scheint wenig passiert zu sein.
Sylt: Was kommt als nächstes?
„Die ersten Osterurlauber sind bereits hier, jedoch gibt es weder eine Rasenfläche noch Spielgeräte für die Kinder. Auch die Bänke, die sonst zum Verweilen einladen, sind noch nicht da. Was für eine schlechte Werbung für den Ortsteil Westerland.“ setzt die Verfasserin des Posts nach.
Vor dem Hintergrund der „Begegnungspunkte“ wie sie in den sozialen Netzwerken spöttisch genannt werden, sind aufgeschobene Projekte, die zur Verschönerung der Insel beitragen könnten, derzeit wohl kein gutes Signal. Bleibt abzuwarten, ob mitten in Westerland auf Sylt nicht bald doch noch etwas passiert. (wip)