Nichts für schwache Nerven! Das ist das Motto, wenn es um einen gruseligen Ort auf der Ostseeinsel Usedom geht.
Als Lost Place wird das Anwsen in Zinnowitz auf Usedom bezeichnet – nun sollen dort tatsächlich wieder Menschen einziehen.
Usedom: Vergangenheit versteckt in alten Ruinen
Bei dem Lost Place in Zinnowitz ist die Rede vom sogenannten „Steinfurth-Heim“, eine Parkanlage, die bis 1991 ein Kurort war. Zehntausende kranke Kinder kamen nach Zinnowitz auf den Glienberg, um hier an der salzigen Ostseeluft zu genesen.
Mehr als 100 Jahre lang war das Gebäude in dem Kurpark voller Glanz und Leben. Schon über 30 Jahre ist der Lost Place auf Usedom nun verlassen und verfällt zu einer Ruine, wie die „Ostsee Zeitung“ berichtet.
Einige Teile erinnern auch jetzt noch an die einst schönen Details: Ein prächtiger Brunnen, schöne Treppen hinauf in das Haupthaus und große Stallanlagen. Auch die Liegehallen mit einer riesigen Sanduhr aus Sandstein sind noch gut erkennbar.
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Das ist Usedom:
- Insel in der Ostsee
- Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
- Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
- Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
- Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
- Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
- Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)
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Historie am Kurort in Zinnowitz auf Usedom
Der Kurpark ist 56.000 Quadratmeter groß und beherbergt drei Haupthäuser und viele Nebengebäude mitten auf der Parkanlage. Auf dem 33 Meter hohen Glienberg war dieser Ort damals als Standort des „Erich-Steinfurth-Sanatorium“ bekannt.
Bevor Kinder mit Atemwegserkrankungen auf diese Anlage geschickt worden seien, soll die Anlage als „Eisenbahner-Waisenhort“, ein Ferienort für Kinder, von der Deutschen Reichsbahn genutzt worden sein. Laut Ute Spohler, Chefin des Zinnowitzer Museums waren hier mehr als 200.000 Mädchen und Jungen zu Gast.
Usedom: Das Ende der Kuranlage
Sie selbst berichtet, als Kind mit ihrer Schulklasse oder Vereinskameraden mehrfach dort gewesen zu sein. „In der Gemeinde gab es damals wenig Möglichkeiten, deshalb sind wir hoch zum Steinfurth-Heim, wo der große Verbindungsbau zwischen Jungen- und Mädchenhaus als Turn- und Festraum genutzt wurde“, erinnert sich die Zinnowitzerin.
Ein schöner Ort, der mit dem Ende der DDR 1991 sein Ende gefunden hat – Ute Spohler berichtet von der schönen Anlage und der Atmosphäre der damaligen Zeit. Nach der Schließung gab es mehrmals Pläne, weiter eine Erholungseinrichtung oder ein anderes Tourismus-Vorhaben unterzubringen, doch alle scheiterten.
Auf diesem Gelände auf Usedom soll es spuken!
Besonders im halbdunkeln sollen die Gemäuer, durch die der Wind zieht und ein alter abgeschnittener Puppenkopf vor dem ehemaligen Waschhaus gespenstisch wirken. Die Hintergründe der Spuk-Geschichten des Geländes: Ein schlimmer Familienselbstmord.
Ute Spohler sagt der „Ostsee Zeitung“: „Die Gerüchte halten sich hartnäckig, weil sich zum Ende des zweiten Weltkrieges die damalige Oberin Käthe Schönfeld mit ihrer fünfköpfigen Familie aus Angst vor den anrückenden Russen hier das Leben nahm.“
Zunächst wurde die tote Frau und ihre Familie sogar auf dem Kurgelände bestattet, bis sie im Jahr 1955 umgebettet worden wurden. Jetzt solle hier nichts mehr herumspuken „außer einigen Jugendlichen der Insel, die sich gern auf dem verlassenen Gelände treffen“.
Wer weiterhin einen Blick auf den Spuk des Geländes erhaschen will, kann auf Internetseiten, die Übersinnliches zum Thema haben. Hier wird oft dazu aufgerufen, von Spuk-Erlebnissen zu berichten.
Usedom: Jetzt soll es neue Pläne geben – auch Menschen sollen einziehen
Ein Investor, die Gesellschaft GP+Q der Essener Ruhrkohle AG, habe ein Großteil des Geländes bereits vor fünf Jahren gekauft. Vorher sei ein verstorbener Hotelier auf Zinnowitz Besitzer gewesen und habe den Plan gehabt, die drei denkmalgeschützten alten Haupthäuser zu einem Apartment-Hotel auszubauen.
Laut Plan sollten hier sieben neue Häuser mit insgesamt 126 Dauerwohnungen entstehen, wobei versucht werden soll, den Charakter der Anlage beizubehalten. Schon 2021 sei der Baubeginn geplant gewesen.
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Usedom: Ein Lost Place wird zur großen Wohnanlage
Der neue Besitzer äußerte sich zu den Einzelheiten der neuen Pläne bisher nicht, doch die bestehende Baugenehmigung sei bereits bis September 2022 verlängert worden. Insbesondere der Umfang im Südbereich der Anlage werde derzeit verhandelt, da es teilweise keine Baugenehmigungen gäbe. Auch wegen der Natur, die bei dem Bau zerstört werden würde, gäbe es hier Diskussionen.
Insgesamt solle die Sanierung und das gesamte Vorhaben eine teure Angelegenheit werden. Geschäftsführer Christoph Happe sagte der „Ostsee Zeitung“: „Ziel ist es, noch 2022 oder spätestens 2023 loszulegen.“ Auch der Bürgermeister von Zinnowitz sieht in der Anlage großes Potenzial und befürwortet das Vorhaben der Wohnungen für Dauermieter auf diesem besonderen Gelände auf Usedom. (lfs)