Kaum zu fassen, was in Swinemünde auf Usedom aktuell passiert. Immer wieder sind Menschen in letzter Zeit von Wildschweinen angegriffen worden. Besonders auf Spaziergänger mit Hunden sind die Tiere losgegangen.
Das Problem ist bekannt auf Usedom, dagegen vorzugehen momentan aber alles andere als einfach.
Usedom: „Jetzt haben wir Angst“
„Es war schrecklich“, berichtet ein Ehepaar, das kürzlich im Swinemünder Kurpark von Wildschweinen verfolgt wurde. Die beiden konnten sich auf eine Parkbank retten, allerdings geriet der Hund des Paares ins Visier der Wildtiere.
„Die Wildschweine warfen unseren Hund wie ein Spielzeug. Jetzt haben wir Angst, in den Park zu gehen“, berichte die Frau der „Ostsee-Zeitung“. Der Vierbeiner musste anschließend sogar operiert werden.
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Einem Mann passierte Ähnliches. Er wurde beim Gassigehen mit seinem Hund von hinten angegriffen und am Bein verletzt. Das Problem mit den Wildschweinen bestehe bereits länger und habe sich über die Jahren intensiviert.
Wildschweine auf Usedom können nicht eingefangen werden
Für viele Menschen stellen die Tiere offensichtlich eine Attraktion dar, sodass die Wildschweine oft gefüttert werden. Auf der Suche nach Nahrung kommen sie deshalb immer öfter in die Stadt – und haben immer weniger Scheu vor Menschen.
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Das ist Usedom:
- Insel in der Ostsee
- Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
- Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
- Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
- Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
- Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
- Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)
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Ein weiteres Problem ist, dass die Wildschweine momentan nicht wie sonst einfangen und weggebracht werden können. „Zurzeit verbieten die Vorschriften den Transport dieser Tiere wegen der Bedrohung durch das Afrikanische Schweinepest-Virus“, erklärt Jaroslaw Jazz, Pressesprecher des Präsidenten von Swinemünde der „Ostsee-Zeitung“.
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Angriffe auf Menschen seien aber höchst selten. Hunde hingegen sehen die Wildtiere als Bedrohung an. „Wildschweine empfinden instinktiv die Anwesenheit eines Hundes, auch eines sehr kleinen, als Gefahr, was einen Angriff auslösen kann. In einer solchen Situation, mit einem Hund an der Leine, können wir selbst verletzt werden“, sagt der Tierarzt Jakub Kolanek.
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Areale, in denen sich die Wildtiere bewegen, sollte man als Hundehalter lieber meiden, besonders am frühen Morgen und am späten Abend. Wer auf ein Wildschwein trifft, sollte keine plötzlichen Bewegungen machen, sondern sich ruhig entfernen, nicht weglaufen und keinen Lärm machen.
Zudem sollen die Tiere keinesfalls angefasst oder gefüttert werden. Für die Menschen in Swindemünde gilt es also, weiterhin aufmerksam zu sein – bis sich das Problem hoffentlich entschärft. (lh)