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Usedom: 76-jährige Witwe eiskalt abgewiesen – Touristen nicht erwünscht

Eine 76-jährige Witwe wird auf der Insel Usedom eiskalt abgewiesen…

© imago/VIADATA

Usedom: Woher die Insel ihren Namen hat

Nach Rügen ist Usedom die zweitgrößte Insel Deutschlands. Die Insel an der Pommerschen Bucht hat 76.500 Einwohner. Sie ist zum Großteil Deutsch, jedoch ist auch ein Teil im Osten von ihr bereits polnisch. Gelegen an der Ostsee ist sie ein absoluter Touristenmagnet.

Renate Weineck verbringt ihre Sommermonate mit ihrem zehn Meter langen Motorboot „Rumtreiber“ auf dem Wasser in der Nähe von Usedom, so berichtet der „Nordkurier“. Die 76-Jährige, die in Frankfurt am Main lebt, startete ihre Leidenschaft für das Bootfahren vor 25 Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann.

Nach dessen Tod pausierte sie zunächst, aber zwei Jahre später zog es sie wieder aufs Wasser. „Ich habe mir ein kleineres Boot gekauft, mit dem ich auch allein zurechtkomme“, erzählt sie gegenüber dem „Nordkurier“. Seitdem genießt sie die Freiheit, die ihr das Leben auf dem Boot bietet – doch nicht überall scheint diese Freiheit gestattet zu sein…

Mit dem Motorboot nach Usedom

Es ist für sie alles an Bord vorhanden – eine Kochmöglichkeit, Dusche, Schlafzimmer und ein WC. Von Ende April bis Mitte Oktober erkundet sie verschiedene Häfen an der Ostsee. Ihr Boot verbringt den Winter in Wolgast. Die Touren beginnen oft dort und führen sie über Krummin, Karlshagen oder Rankwitz bis nach Rügen und manchmal sogar weiter bis nach Dänemark. Trotz ihrer Liebe zu Usedom bevorzugt sie scheinbar kleinere, ruhige Häfen wie den in der Krumminer Wieck.

„Das ist ein netter Hafen, mit einem hilfsbereiten und freundlichen Hafenmeister. Leider gibt es dort keinen Supermarkt“, merkt sie an. Der Hafen in Sellin überzeugt Renate Weineck durch eine gute Infrastruktur, von Einkaufsmöglichkeiten bis zur Möglichkeit, die Wäsche zu waschen. Auch eine Fahrt mit der Weißen Flotte unternimmt sie gern, wenn das Wetter mitspielt.

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Touristen-Skandal auf Usedom

Abends kehrt sie stets in einem Hafen ein und bleibt mehrere Tage, wenn ihr die Gegend gefällt. Dabei legt sie auch Wert auf Erkundungstouren mit ihrem Fahrrad. Die Kosten für die Liegeplätze variieren, wobei sie in Sellin für ihr zehn Meter langes Boot bei 20 Euro pro Nacht liegen. Doch es gibt einen Hafen, den sie nicht mehr besucht: in Kamminke. „Abgesehen davon, dass die ganze Hafenanlage verrostet und vergammelt ist, sind private Bootstouristen wohl nicht erwünscht“, berichtet sie.


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Besonders unfreundlich empfand sie dort den Hafenmeister und dessen Frau. Stattdessen schwärmt sie von angenehmen Begegnungen und der Freundlichkeit in anderen Häfen. Obwohl sie es liebt, konzentrieren sich ihre Touren mittlerweile stärker auf die Ostsee. Doch die Freiheiten des Bootfahrens ziehen Renate immer wieder an, und die Kombination aus unabhängiger Lebensweise und der Schönheit der Region lässt ihren Sommer zu einem ganz besonderen Erlebnis werden.